Maulwurf gräbt sich unter der Elbe durch
SuedLink-Trasse: Baustart für Elbtunnel im Herbst
Es ist ein wichtiges Projekt im Rahmen der Energiewende: Auf der "SuedLink"-Trasse soll Windstrom aus dem hohen Norden nach Süddeutschland transportiert werden. Nach der ursprünglichen Zeitplanung wäre die Stromautobahn längst fertiggestellt. Doch dem Vorhaben wurden viele Hürden in den Weg gestellt. Die Stromtrasse ist jetzt nicht mehr als Freileitung geplant. Stattdessen werden Erdkabel verlegt. Der erste und wahrscheinlich auch schwierigste Bauabschnitt soll noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden: die Elbquerung von Schleswig-Holstein nach Nordkehdingen.
Der für die geplante "SuedLink"-Leitung zuständige Stromnetzbetreiber Tennet hat die notwendigen Vergabeverfahren für den Bau der Mini-Tunnelröhre unter der Elbe abgeschlossen. Den Zuschlag erhielt der österreichische Baukonzern Porr. Die für die Baumaßnahme erforderlichen Tunnelfahrzeuge liefert das Unternehmen Autech. Der Baubeginn soll im Herbst erfolgen - sobald der Planfeststellungsbeschluss vorliegt.
Stromtrasse soll 2028 in Betrieb gehen
Bereits vergeben sind die Aufträge für die Kabel und Konverterstationen. Der Bau der Elbquerung in Form von Minitunneln und die Lieferung der Tunnelfahrzeuge umfassen eine Auftragssumme von mehr als 250 Millionen Euro. Der Tunnelbau sei ein bedeutender Schritt zur Realisierung von "SuedLink", heißt es von Tennet. Der Netzbetreiber rechnet jetzt damit, dass die Stromtrasse im Jahr 2028 in Betrieb gehen wird.
Die Elbquerung zählt zu den größten Sonderbauwerken von "SuedLink". Bei dem rund fünf Kilometer langen Tunnelbauwerk gräbt sich die eigens dafür hergestellte Tunnelbohrmaschine wie ein Maulwurf unter der Elbe hindurch. Im weiteren Verlauf werden sechs Stromkabel eingezogen und an die "SuedLink"-Erdkabel auf beiden Seiten der Elbe angeschlossen. Schienen im Tunnel ermöglichen das Befahren mit Tunnelfahrzeugen, sodass der Tunnel auch nach Abschluss der Bauphase für Wartungs- und Reparaturarbeiten zugänglich ist. Die Bauzeit wird voraussichtlich viereinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Die Vorbereitungsmaßnahmen am Schachtstandort in Schleswig-Holstein hat Tennet bereits abgeschlossen.
Mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro ist "SuedLink" ein zentrales Infrastrukturprojekt der Energiewende in Deutschland. Das Vorhaben befindet sich in allen Abschnitten im Planfeststellungsverfahren, bei dem der finale Leitungsverlauf festgelegt wird.
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