Kreisstraße 57
Dauerbaustelle kurz vor dem Abschluss
Nach zwei Jahren und neun Monaten Bauzeit (!) gibt es seit ein paar Wochen wieder freie Fahrt auf der Lohberger Straße (Kreisstraße 57) zwischen Todtglüsingen und der B3. Der Landkreis Harburg, Betrieb Kreisstraßen & Radverkehr, hat die K57 seit Juli 2021 in verschiedenen Abschnitten grunderneuert.
Es finden derzeit noch kleinere Restarbeiten in beiden Abschnitten statt, u.a. an den Banketten, die aber zu keiner weiteren Sperrung führen, teilt der Landkreis auf WOCHENBLATT-Anfrage mit. Vorangegangen waren langwierige Beratungen. Denn die Gemeinde Tostedt hatte bereits 30 Jahre zuvor den Ausbau der maroden K57 beim Kreis beantragt.
Zuvor auf vier Kilometern massive Schäden
Rückblick: Die K57 wies auf vier Kilometern massive Schäden auf und war weder breit genug für den Begegnungsverkehr größerer Fahrzeuge noch für einen Radweg. Daher galt auf der Holperpiste seit dem Jahr 2012 eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h.
Begonnen wurde schließlich mit den nun beendeten Arbeiten im Juli 2021 zwischen Harburger Straße bis Höhe Lohberger Kamp. Auf einer Länge von ca. 815 Metern wurde die Kreisstraße verbreitert. Der Fahrradverkehr auf der nördlichen Seite wurde auf die Straße verlegt. Auf der südlichen Seite wurde der Gehweg komplett erneuert. Die im Baufeld befindliche Fußgängerampel wurde komplett umgebaut. Auch die Regenwasserkanäle wurden erneuert und größere Rohrleitungen von DN 200 bis DN 1200 eingebaut.
Im östlichen Teil des Bauabschnittes wurde die Todtglüsinger Beek ertüchtigt, ein Rahmendurchlass in Fertigteilbauweise errichtet und ein Regenrückhaltebecken mit einem Stauvolumen von 3.600 Kubikmetern gebaut. Allein für das Regenrückhaltebecken mussten ca. 19.000 Kubikmeter Boden bewegt werden.
Regenrückhaltebecken war dringend erforderlich
Das Regenrückhaltebecken war dringend erforderlich. Zuvor war die Todtglüsinger Beek der tiefste Punkt der Straße. Dort entwässerte die ganze Umgebung. Bei Starkregen hieß es in Todtglüsingen in der Vergangenheit deshalb "Land unter". Die Anwohner Horst und Gerda Hardy berichten: "Auf jeden Fall sind die Überflutungsereignisse durch die Baumaßnahmen offensichtlich gebannt, was wir auch auf dem eigenen Grundstück merken, da der Bach auch bei Starkregen nicht mehr über die Ufer tritt."
Ursprünglich sollten die Bauarbeiten auf der K57 bereits im Juni 2022 abgeschlossen sein. "Der Bauraum im Bereich Osterkamp / Lohberger Straße war dermaßen eng, dass Sonderlösungen für Rohrleitungen erarbeitet werden mussten", erläutert Thomas Schmidt vom Betrieb Kreisstraßen. "Neben Corona und Umverlegungen von Versorgerleitungen führte auch das zu Verzögerungen bei den Bauarbeiten, was die Anwohner länger als ursprünglich erwartet beeinträchtigte", sagt er.
Im März 2023 begannen die Arbeiten im nächsten Teilabschnitt der Lohberger Straße, die in Höhe der Langeloher Straße endeten. In diesem ca. 1.250 Meter langen Abschnitt wurde unter anderem die Lage der Straße komplett verändert, um sie zu verbessern und sicherer zu machen. Außerdem wurde ein neuer Geh- und Radweg gebaut. In beiden Abschnitten wurden die Bushaltestellen erneuert und die Beleuchtung erneuert. Parallel wurde die Leerverrohrung für Glasfaserausbau hergestellt.
Landkreis dankt Anwohnern für die Geduld
Der Landkreis dankt auch der Gemeinde Tostedt für die gute Zusammenarbeit in beiden Abschnitten sowie den Anwohnerinnen und Anwohnern für die Geduld während der Baumaßnahme.
Die Abschnitte wurden von verschiedenen Baufirmen ausgeführt. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf ca. 6,1 Millionen Euro. Beide Baumaßnahmen wurden durch das Land gefördert.
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