Tostedt
Fahrgastbeirat kritisiert fünfmonatigen Fahrstuhlausfall
"Fünf Monate warten auf den Bahnhofsfahrstuhl" titelte das WOCHENBLATT vergangenen Mittwoch und informierte über den Austausch des Aufzugs zu Gleis 3 und 4 am Tostedter Bahnhof. Die Deutsche Bahn erneuert den Aufzug am Mittelbahnsteig. Wie berichtet, beginnen die Arbeiten am 9. Mai und sollen bis Oktober andauern. Dazu bezieht nun auch Fahrgastbeiratsmitglied Jürgen Maack Stellung.
"Als Mitglieder des Fahrgastbeirates im Landkreis Harburg kümmern wir uns um die Sorgen und Probleme der Reisenden im Öffentlichen Personennahverkehr. Seit Jahren weisen wir immer wieder auf die desolate Situation an den Aufzugsanlagen, ganz besonders an den Anlagen in Tostedt und in Buchholz, hin. Natürlich unterstützen wir auch, soweit es möglich ist, die Forderungen des Tostedter Samtgemeinde-Bürgermeisters Dr. Peter Dörsam, die Bauzeiten von Aufzugsanlagen seitens der Deutschen Bahn AG massiv zu verkürzen", teilt Jürgen Maack mit.
Er erinnert daran, wie viel Zeit der Neubau der Aufzugsanlage am Gleis 1 am Tostedter Bahnhof gedauert hat - nämlich von April bis August 2018. "Auch hier hat sich die Deutsche Bahn AG nicht von den Beschwerden der Samtgemeinde Tostedt, des CDU-Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke oder durch uns, den Fahrgastbeirat, beeindruckt gezeigt", erinnert sich Jürgen Maack.
An manchen Tagen keine
Arbeiter auf den Baustellen
"Beobachtet man die Baustellen der Aufzugsanlagen, so muss man feststellen, dass an manchen Tagen gearbeitet wird, dann allerdings für eine Woche oder gar 14 Tage niemand mehr an diesen Baustellen zu sehen ist, von Arbeiten an den Baustellen ganz zu schweigen. Diese Vorgänge konnte ich damals am Gleis 1 in Tostedt und auch in Bucholz am Gleis 1 selbst verfolgen", berichtet er. In Buchholz habe die Neuanlage nach der Stilllegung aufgrund einer Störung bis hin zur Fertigstellung über ein Jahr gedauert. "Auch hier wurde mal an der Anlage gearbeitet, dann aber auch längere Zeit wieder nicht."
Vielfach erklärt die DB bei längerfristigen Ausfällen, dass wichtige Ersatzteile schwer zu beschaffen seien. "Vielmehr scheint es aus unserer Sicht ein struktuelles Problem bei der Deutschen Bahn AG zu sein. So wurden die Reisenden dann mit bunten Schildchen auf die Bauzeiten verwiesen, mit denen man suggeriert, dass man mit Hochdruck an der Situation arbeiten würde. Alles Schall und Rauch aus unserer Sicht. Ein buntes Schildchen kann den Anschluss an Folgeverbindungen nicht herstellen", schimpft das Fahrgastbeiratsmitglied.
Dank an die Freiwilligen
Feuerwehren
Auch er weiß um den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren, die immer wieder für die DB in die Bresche springen müssen, weil die Dienstleister der Bahn bei Fahrstuhlausfällen nicht schnell genug vor Ort sind. "Als Fahrgastbeiratsmitglied spreche ich den Feuerwehren Tostedt, Buchholz und Winsen unseren Dank aus, die immer wieder Personen aus den Aufzügen befreien müssen. Seitens der Deutschen Bahn AG heißt es zwar, dass innerhalb von 30 Minuten ein Dienstleister vor Ort sein soll, doch habe ich selbst immer nur die Feuerwehren bei Befreiungen von Fahrgästen beobachtet. Danke im Namen der Fahrgäste für Ihre Leistung." (bim).
Tipp für Mobilitätseingeschränkte
Mobilitätseingeschränkten Reisenden rät die DB während der Zeit des Fahrstuhlausfalls, sich an die Mobilitätsservice-Zentrale zu wenden (Tel. 030-65212888; msz@deutschebahn.com) oder wie folgt zu reisen:
- Richtung Bremen bevorzugt den RE nutzen, der von Gleis 1 verkehrt.
- Richtung Hamburg können sie den Zug von Gleis 1 Richtung Bremen nutzen und an der nächsten Station in Lauenbrück barrierefrei in den Zug Richtung Hamburg umsteigen.
- Aus Richtung Bremen kommend können sie bis Buchholz durchfahren und dort barrierefrei in den RE Richtung Bremen umsteigen, der in Tostedt an Gleis 1 hält.
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