Neuerungen in der Verkehrsführung

Ortsdurchfahrt Tostedt wieder frei

Die Einzelhändler jubilieren und die Menschen liegen sich vor Freude weinend in den Armen... Nein, ganz so wild war es am Freitag nicht. Aber alle sind erleichtert, dass die Ortsdurchfahrt Tostedt wieder freigegeben ist und die Baustelle in großen Teilen fertig gestellt wurde. Auch wenn die Tostedter bei diesem dritten Bauabschnitt der Straßensanierung schon in Übung waren und jeder für sich die besten Umleitungen entdeckte, waren die Folgen doch manchmal unangenehm. Das große Chaos vor allem im Feierabendverkehr im Bereich der Kreuzung Schützenstraße / Triftstraße, zu Spitzenzeiten reichte der Rückstau bis zum Kreisel, war schon denkwürdig. Oder aber der Schwarze Weg: Eine winzige Straße, normalerweise hauptsächlich von Radfahrern und Spaziergängern genutzt, war die Haupteinflugschneise in Richtung Ortskern oder Wistedt. Diese Straße befindet sich nach diesem dritten Bauabschnitt im Zustand der endgültigen Auflösung, der Asphalt ist beidseitig auf der Flucht und die Krater am Straßenrand könnten Kleinwagen gefährlich werden.

Radfahrer mit eigenen Ampeln

Umso schöner ist nun der neue Teil der B75: Auf den ersten Blick ist vor allem an der "Bade-Kreuzung" alles anders, die Verkehrsinseln fehlen dort gänzlich. Dafür wurde sehr viel Rücksicht auf die Fahrradfahrer genommen: Knallrote Radwege zeigen auch dem unaufmerksamsten Autofahrer an, dass er hier Obacht walten lassen sollte. Und die Radfahrer haben auch eine eigene Ampel: Somit ist klar geregelt, wann wer fahren darf. Hat der Rechtsabbieger auf der B75 in die Bahnhofstraße grün, hat der geradeausfahrende Radfahrer rot. Wer aber aus Richtung der Poststraße kommt und in Richtung Wistedt radeln will, sucht auf dieser Seite vergeblich die Radfahrerampel. Warum? Weil er auf er falschen Seite fährt! Auch für Radfahrer gilt hier das Rechtsfahrgebot. Der Radler, der von der Bade in Richtung Wistedt möchte, darf über die Ampel fahren, um auf der Seite Am Sande dann weiter in Richtung Wistedt zu fahren. Wer an dieser Ampel aber vom Sande zu Bade möchte, sucht das Fahrradsymbol vergeblich: So herum muss über den Fußgängerüberweg geschoben werden.
Eltern sollten möglicherweise mit ihren Kindern diese Kreuzung einmal probefahren, bevor das Kind sie allein auf dem Schulweg queren muss.

Stromkabel für Ampel konnte nicht verlegt werden

Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es an dieser Kreuzung: Über einigen Ampeln hängen unschöne Kabelstränge, die einige Ampeln mit Strom versorgen. Was war passiert? Während der Bauarbeiten wurden Rohre unter der Straße verlegt, durch die die Stromkabel hindurch geführt werden. Ein Rohr sei aber kaputt gegangen, schildert einer der Arbeiter, der am Donnerstagabend einen Testlauf der Ampeln machte. Und durch das kaputte Rohr konnten die Kabel nicht verlegt werden. Wie genau es weiter geht, wisse er nicht, entweder könnten die Stromkabel nachträglich noch hindurch geschossen werden oder aber die Straße muss noch einmal aufgemacht werden.
Das tut der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Am Freitagvormittag konnten Fußgänger und Radfahrer bei herrlichem Sonnenschein die Kreuzung richtig genießen und machte diesen Abschnitt zu einer riesigen Fußgängerzone: von Bostelmann's Hotel fast bis zur Aral. Und auch den Einzelhändlern fiel der sprichwörtliche Stein vom Herzen, sie sind nun alle wieder ganz normal zu erreichen.