Projekt "Radeln ohne Alter"
Tostedter Rikschas auf "Jungfernfahrt"

Freude beim Förderkreis des Tostedter Herbergsvereins: Sprecher Joachim Krebber (li.) und Rudolf Schmidt sowie Ursula Sendes (li.) und Karin Schwitalla nehmen eine Sitzprobe in den zwei Rikschas, die jetzt für Touren der Seniorenheimbewohner zur Verfügung stehen | Foto: bim
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  • Freude beim Förderkreis des Tostedter Herbergsvereins: Sprecher Joachim Krebber (li.) und Rudolf Schmidt sowie Ursula Sendes (li.) und Karin Schwitalla nehmen eine Sitzprobe in den zwei Rikschas, die jetzt für Touren der Seniorenheimbewohner zur Verfügung stehen
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bim. Tostedt. Diese Initiative ist in der Region bislang einmalig: Ältere Menschen, deren Leben in einem sehr beschränkten Radius stattfindet und die womöglich auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, können sich jetzt in zwei Rikschas herumfahren lassen und ihre Umgebung erkunden. Möglich wird das im Rahmen des in Dänemark entwickelten Projektes „Radeln ohne Alter, oder das Recht auf Wind in den Haaren". Eine Idee, die jetzt vom Förderkreis des Herbergsvereins, Altenheim und Diakoniestation in Tostedt realisiert wurde.
"Wir hatten im Förderkreis schon länger über Mobilität im Alter diskutiert", berichtete Förderkreissprecher Joachim Krebber. "Die Idee mit den Rikschas breitet sich von Dänemark über ganz Europa aus. Uns war schnell klar: Das ist es, das wollen wir auch!" Auch Sponsoren waren schnell zu begeistern. Und so kamen schnell die insgesamt rund 14.000 Euro für die beiden Rikschas zusammen - gespendet von der Spethmann-, der Irene und Friedrich Vorwerk- und der Elisabeth Rappe-Stiftung sowie von der Tostedter Johannes-Kirchengemeinde und der Sparkasse Harburg-Buxtehude.
"Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit denen umgeht, die alleine nicht zurechtkommen. Das hier ist ein tolles Beispiel, wie diejenigen, die nicht mehr so mobil sind, am Leben teilhaben können", lobte Bürgermeister Gerhard Netzel. Auch Herbergsvereinsgeschäftsführer Helge Johannsen freute sich, dass die Rikschas den Heimbewohnern viel Mobilität und Freiheit geben würden.
Die Rikschas waren bereits im März bestellt und im April ausgeliefert worden, mussten aber Corona-bedingt zunächst im Keller auf ihren Einsatz warten. Jetzt wurden die beiden Elektrofahrräder, mit denen Personen bis 115 Kilogramm befördert werden können, auf "Emma" und "Hertha" getauft und haben ihre "Jungfernfahrten" mit den Sponsoren absolviert.
"Das Konzept für die Rikschas steht, jetzt muss es sich in der Praxis bewähren. Die Senioren sollen Sonne, Wind und Natur damit neu erleben", so Joachim Krebber, der den Sponsoren dankte, dass sie den Traum des Förderkreises so schnell haben Realität werden lassen.

Rüstige Rentner als Piloten gesucht

Für die Rikschas werden noch rüstige Rentner und andere Interessierte gesucht, die bereit sind, sich ehrenamtlich als Piloten zu engagieren. Wer sich diese Aufgabe vorstellen kann, meldet sich bei Förderkreissprecher Joachim Krebber unter Tel. 0152 - 28919273.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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