"Warum den Brandschutz erneuern, wenn es rein regnet?"
Es regnet weiter in die Sporthalle Düvelshöpen / Sportunterricht muss ausfallen
tj. Tostedt. "Warum wird in den Brandschutz investiert, wenn wir die Sporthalle aus Sicherheitsgründen noch nicht einmal richtig nutzen können?", ärgert sich Thorsten Tibke, Sportobmann des Gymnasiums Tostedt, über die aktuellen Umbaumaßnahmen in der Sporthalle am Düvelshöpen. Das WOCHENBLATT berichtete schon vor drei Monaten über die Missstände in der Turnhalle, und auch dem Landkreis Harburg als Eigentümer sind die Mängel schon seit Jahren bekannt, geschehen ist seither aber wenig. Zwar wurden im Zuge der Brandschutzsanierung in den Sommerferien neue Notausgangsschilder angebracht sowie eine neue Deckenbeleuchtung installiert, aber grundlegende Reparaturarbeiten wurden nicht durchgeführt.
"Bei starkem Regen haben wir immer noch große Pfützen in der Halle stehen. Die Turnhalle gibt es jetzt seit 32 Jahren und seit 30 Jahren tropft es immer irgendwo rein", erklärt Tibke, der beim MTV-Tostedt Handballtrainer der ersten Damen ist. Das Hallendach wurde immer wieder notdürftig geflickt, doch die Situation verschlechtert sich in den vergangenen Jahren zunehmend. Als letzte Konsequenz haben nun die Sportlehrkräfte aller Schulen am Schulzentrum beschlossen, dass kein Sportunterricht mehr stattfindet, wenn es in die Halle regnet. Damit steht bei einem regenreichen Winter wohl oft der Sportunterricht im Klassenraum an.
Doch auch das zweite große Problem ist noch nicht behoben: Von den Wänden pellt sich immer noch der Prallschutz ab. Teilweise soweit, dass selbst die Grundmauern zerbröseln und Steinbrocken auf den Hallenboden fallen. Das ist gefährlich und macht keinen freundlichen Eindruck. "Viele Fünftklässler sind beim ersten Betreten der Halle geschockt, wie hässlich sie ist. Ich kann da nur mit den Schultern zucken", erzählt Tibke resigniert. "Ich persönlich finde das unbegreiflich, wenn zurzeit Millionen für Schulneubauten im Landkreis ausgegeben werden, aber seit Jahrzehnten kein Geld da ist, um die bestehende Infrastruktur zu erhalten."
Zwischenzeitlich hat ein Mitarbeiter der Gebäudewirtschaft des Landkreises die Halle nochmals begutachtet und die Schäden erfasst. Für die Sanierung sei ein Gesamtkonzept erforderlich, inklusive einer möglichen Dachsanierung, so Kreissprecher Johannes Freudewald. "Die Abteilung arbeitet fieberhaft an einer Lösung", sagt er. Dennoch könne das noch eine Weile dauern.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.