Wenn der Überwacher überwacht wird - Zurückgegebene Kamera sendet Bilder des neuen Besitzers aufs Smartphone
bim. Tostedt. Wie es ist, wenn einem die Technik ungewollt einen Streich spielt, erlebte jetzt die Tostedterin Silke S.. Sie hatte eine Überwachungskamera erworben, das Gerät aber wenige Tage später zurück gebracht, nachdem sie von dessen Sicherheitsmängeln erfahren hatte. Ein anderer Kunde erwarb diese Kamera, die Silke S. daraufhin unzählige Fotos aus der Wohnung des neuen Besitzers und seiner Partnerin aufs Smartphone mailte - zum Glück unverfängliche Aufnahmen.
„Es ist eine Überwachungskamera für draußen. Sobald sich etwas bewegt, sendet die Kamera das entsprechende Bild aufs Handy. Aber als wir aus dem Internet erfuhren, man müsse aufpassen, weil andere ganz einfach auf die Daten und Fotos zugreifen könnten, gaben wir die Kamera wieder zurück“, erläutert Silke S..
Wenig später erhielt sie die mysteriösen Aufnahmen. „Wer ist bloß dieser Mann, der mir dauernd Bilder von sich schickt?“ rätselte Sabine S.. Es dauerte eine Weile bis ihr klar wurde, dass der Mann die von ihr zurückgegebene Kamera erworben haben muss. Sie wollte ihn per E-Mail darauf aufmerksam machen, doch ihre Nachrichten kamen immer wieder auf ihrem eigenen Handy an, weil der neue Besitzer die Überwachungskamera noch nicht neu programmiert hatte.
Offenbar hatte man im Geschäft versäumt, die Daten von Silke S. vor dem erneuten Verkauf der Kamera zu löschen. „Ich weiß nicht, ob wir die Daten hätten löschen müssen. Auch weiß ich nicht, wie so etwas gemacht wird“, so Silke S.. Und dem neuen Besitzer fiel mehrere Tage lang nicht auf, dass er selbst zum Überwachten wurde. Er hatte die Kamera offensichtlich in der Küche auf den Tisch gelegt.
Seit einigen Tagen kommen keine neuen Fotos des Unbekannten mehr bei Silke S. an. Sie ist überzeugt, mit der Rückgabe alles richtig gemacht zu haben. „Wer weiß, wer sonst womöglich von uns Bilder geschickt bekommen hätte...“
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