Tostedt
Gemeinde räumt Fehler bei Wegerandpflege ein
Die Gemeinde Tostedt räumt Fehler bei der Wegerandpflege am Huthschen Weg ein. Anwohner hatten dort einen regelrechten Kahlschlag und Naturzerstörung beklagt (das WOCHENBLATT berichtete). "Es ist unglücklich gelaufen", räumte Gemeindedirektor Dr. Peter Dörsam in der Ratssitzung am Dienstagabend ein. "Die Maßnahme hätte nach der neuen Eingriffsregelung mit der Naturschutzbehörde abgestimmt und die Fläche in Abschnitten geschlegelt werden müssen", sagte er.
Grünen-Ratsherr Dr. Alexander Gröngröft hatte in einer Anfrage bemängelt, dass Hochstauden und Gräser bis auf die Bodenoberfläche abgeschlegelt wurden und dies nicht nur am Straßenrand, sondern inklusive der Böschung bis an den angrenzenden Graben. "Alle Unterschlupfmöglichkeiten von Insekten, Vögeln, Igeln und anderen Säugern wurden grundlos zerstört", erklärte Gröngröft.
Laut Dörsam habe der Gewässerunterhaltungsverband darum gebeten, den Bewuchs an dem Graben zu beseitigen. Daraufhin war der Bauhof tätig geworden. Offenbar zu massiv, denn die Untere Naturschützbehörde prüft nun, ob gegen Paragraf 14 des Bundesnaturschutzgesetzes verstoßen wurde, also geschützte Pflanzen wie der Gagelstrauch beseitigt worden sind.
"Es ist in der Tat etwas schief gelaufen", so Dörsam. Denn bei der Pflege von öffentlichen Wegen außerhalb bebauter Ortsteile müssen Naturschutzbelange berücksichtigt werden. Demnächst solle nun das Gespräch mit dem Unterhaltungsverband, allen Bürgermeistern der Samtgemeinde, dem Bauhof sowie der Naturschutzbehörde gesucht werden. Auch werde eine Schulung der Bauhofmitarbeiter erfolgen.
Allerdings kritisierte Dörsam, dass Gröngröft in seiner schriftlichen Anfrage die Bauhofmitarbeiter zu heftig kritisiert habe. "Fehler passieren, aber das sind Menschen, die für uns in allen Bereichen arbeiten", so Dörsam, der um mehr Respekt bat. Das sah Gröngröft ein, der sich dafür entschuldigte, "im Affekt die Anfrage so scharf" gestellt zu haben.
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