Tostedt
Schweißen und backen beim Bewerberfachtag

Pascal Lehmann, Geselle Behälter- und Apparatebauer, und Schweißfachingenieur André Quedzuweit (v. li.) von Mayr & Wilhelm informierten über die Ausbildungsmöglichkeiten, hier mit Konrektorin Anika Hafner und Ina Hunscheidt
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  • Pascal Lehmann, Geselle Behälter- und Apparatebauer, und Schweißfachingenieur André Quedzuweit (v. li.) von Mayr & Wilhelm informierten über die Ausbildungsmöglichkeiten, hier mit Konrektorin Anika Hafner und Ina Hunscheidt
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Wertvolle Einblicke in die Berufswelt erhielten jetzt mehr als 300 Schülerinnen und Schüler der achten bis zehnten Klassen beim Bewerberfachtag an der Erich-Kästner-Realschule (EKRS) in Tostedt. 25 Betriebe stellten sich und ihre Ausbildungsmöglichkeiten vor.

Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Margit Müller und Ina Hunscheidt, Koordinatorin für Berufsorientierung an der EKRS, herrschte geschäftiges Treiben: Fast jeder Klassenraum war belegt. Die Jugendlichen nutzten die Gelegenheit, sich über verschiedene Berufsfelder zu informieren, praktische Einblicke zu erhalten und erste Kontakte zu knüpfen.

Besonders spannend waren die praktischen Workshops. In der Küche wurde gemeinsam mit der Bäckerei Weiss gebacken, während im Werkraum mit Mayr & Wilhelm geschweißt wurde. Ein Highlight bot auch die AOK: Eine ehemalige Schülerin der Erich-Kästner-Realschule berichtete von ihrer Ausbildung und ihren ersten Erfahrungen im Berufsleben. "Das bot den Jugendlichen eine wertvolle Perspektive", meint Ina Hunscheidt.

Es waren auch wieder Betriebe zum ersten Mal dabei, beispielsweise die Fritsche GmbH, Fielmann und die Quadriga Steuerberaterkanzlei.

Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Die Experten und Gäste wurden mit liebevoll zubereiteten Köstlichkeiten versorgt, die der neue Wahlpflichtkurs „Schülercafé“ im Unterricht vorbereitet hatte. Zusätzlich engagierten sich die freiwilligen Helferinnen des Schulkiosks wieder tatkräftig und schmierten fleißig Brötchen für die Teilnehmenden.

In diesem Jahr nahm erstmals auch der zehnte Jahrgang am Bewerberfachtag teil. Viele Schülerinnen und Schüler stehen kurz vor dem Schulabschluss, und der Bewerberfachtag bot ihnen eine wertvolle Gelegenheit, sich über mögliche Ausbildungsplätze zu informieren. Die Hoffnung ist groß, dass einige Jugendliche dadurch nicht nur Inspiration für ihren zukünftigen Berufsweg erhalten haben, sondern auch direkt Kontakte für Praktika oder sogar eine Ausbildungsstelle im Sommer knüpfen konnten. 

Einige Beispiele für die vorgestellten Ausbildungsberufe und praktischen Angebote: 

Fabien Maack und Kjell Facklam vom Mercedes Benz Werk in Hamburg zeigten den Jugendlichen das virtuelle Schweißen. Die Schüler setzen einen VR-Helm auf und verfolgten am Computer, wie sie die Brennerhaltung optimieren müssen, um eine möglichst perfekte Schweißnaht zu erzielen. Anschließend konnten sie die Schweißnaht von dem Computersystem bewerten lassen. Vorteile sind hier, dass die Gefahren wie zum Beispiel Hitzeeinwirkungen und Rauchgase nicht entstehen und man trotzdem das Schweißen so real wie möglich erlernen kann. Das Mercedes Benz Werk Hamburg stellt jährlich 25 Auszubildende ein

Begeisterung am Handwerk vermittelt

Das Unternehmen Mayr & Wilhelm GmbH & Co. KG, das 1892 gegründet wurde und seit 2022 im TIP Innovationspark in Buchholz ansässig ist, ist auf Wärmetauscher für Raffinerien und die chemische Großindustrie spezialisiert.  Schweißfachingenieur Andre Quedzuwei und Pascal Lehmann, Geselle Behälter- und Apparatebauer, führten insbesondere das Schweißen vor, das von den Jugendlichen auch selbst ausprobiert werden konnte. Für die Ausbildung zum Behälter- und Apparatebauer istein guter erster Schulabschluss notwendig. Wichtig sei vor allem handwerkliches Geschick und Freude an der Arbeit im Team. Die Mayr-&-Wilhelm-Mitarbeiter stellten die zahlreichen Entwicklungs- und Aufstiegschancen an realen Beispielen vor. Diese können sogar in diverse leitende Tätigkeiten bis hin zur Geschäftsführung führen. "Im Nachgang wurden bereits mehrere Praktika mit verschiedenen begeisterten Interessenten vereinbart. Mayr & Wilhelm bewertet den Bewerberfachtag als schönen Erfolg und freut sich, die Begeisterung am Handwerk zu vermitteln", berichtet Geschäftsführer Alexander Wilhelm.

Pflegedienstleitung Daniela Piep sowie Geschäftsführer und Heimleiter Helge Johannsen waren für den Herbergsverein, Altenheim und Diakoniestation zu Tostedt zu Gast. In vier Blöcken informierten sie 15 Jugendliche der achten, neunten und zehnten Klasse. Sie zeigten ein Betriebsvideo und führten den Raiser, eine vollautomatische Aufstehhilfe, vor.
Die Fragen der Jugendlichen drehten sich um die Beschäftigungsangbote wie Ausflüge, den CareTable, die Rikscha Fahrten, die geplante Urlaubsfahrt, die Pflege der Menschen und Arbeitsbedingungen, aber auch um die Begleitung am Ende des Lebens und die Möglichkeit, dass Angehörige auch im Herbergsverein übernachten können, wenn sich die Bewohner auf die letzte Reise machen.
"Wir waren sehr zufrieden mit den Fragen, Rückmeldungen und dem Feedback der Schülerinnen und Schüler. Es hat uns Spaß gebracht, was aber auch auf die gute Organisation der Realschule an sich zurückzuführen ist", lobt Helge Johannsen.
Näheres über gute Gründe für die Ausbildung beim Herbergverein gibt es hier
Infos zu Bewerbungen sind hier zu finden.

Eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten bietet auch EWE mit:

  • Elektroniker für Betriebstechnik (w/d/m)
  • Industrieelektriker(w/d/m)
  • IT-Systemelektroniker(w/d/m)
  • Chemielaborant(w/d/m)
  • Anlagenmechaniker(w/d/m)
  • Einzelhandelskaufmann(w/d/m)
  • Kaufmann für Büromanagement(w/d/m)
  • Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung(w/d/m)
  • Kaufmann für IT-Systemmanagement(w/d/m)
  • Hauswirtschafter(w/d/m)
  • Kaufmann für Dialogmarketing(w/d/m)

Auch gibt es noch weitere Ausbildungsberufe bei EWE-Tochterfirmen und EWE-Servicepartnern sowie acht duale Studiengänge. Für die Studiengänge ist ein Abitur erforderlich. Für alle anderen Ausbildungsberufe ist mindestens ein Hauptschulabschluss erforderlich.
Bis auf den Industrieelektriker (w/d/m) und den Kaufmann im Einzelhandel (w/d/m), werden alle Berufe auf dem Energiecampus in Oldenburg ausgebildet. In diesem „Internat“ vereint die EWE seit Jahrzehnten das Wohnen und die Ausbildung auf einem Gelände. Bis zu 99 junge Menschen leben und arbeiten dort zusammen und werden ein Teil der EWE-Familie, da am Ende der Ausbildung allen Auszubildenden eine zweijährige Übernahme angeboten wird.
Die Industrieelektriker (w/d/m) und die Kaufleute im Einzelhandel (w/d/m) werden an den Standorten in Seevetal und Tostedt ausgebildet. Aktuell sind dort noch Stellen verfügbar.
Weiter sucht EWE Auszubildende zum Anlagenmechaniker und Umwelttechnologen. Es sind auch Techniktage und Praktikumsplätze möglich, um ggf. die Tätigkeitsfelder der EWE besser kennenzulernen.
Interessierte Schülerinnen und Schüler wenden sich einfach an Tel. 0441-4808-2880 oder per E-Mail an ausbildung@ewe.de, wenden.

Von der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG, einem führenden Anbieter im Bereich der Energieinfrastruktur, waren Ausbildungskoordinatorin Kathi Mertens sowie die Mitarbeiter Jonas Heinze und Finn Kaisen vor Ort. Sie stellten insbesondere die Berufe Land- und Baumaschinenmechatroniker, Tiefbaufacharbeiter, Rohrleitungsbauer und Baugeräteführer vor, für die alle ein Hauptschulabschluss erforderlich ist. Am Standort in Tostedt wird auch noch in weiteren Berufen ausgebildet.

Zwei Schüler haben womöglich eine Lehrstelle

Ina Hunscheidts Resümee: Die Stimmung in der Schule war toll. "Wir haben mindestens zwei Schüler aus Jahrgang zehn, die für den 1. August wahrscheinlich eine Ausbildung bei zwei Teilnehmern des Bewerberfachtages beginnen werden. Sie haben nach den jeweiligen Zeitblöcken von 45 Minuten das Gespräch gesucht mit den Experten", berichtet Ina Hunscheidt, Koordinatorin für Berufsorientierung an der EKRS.

"Besonders schön fanden wir es, dass sechs ehemalige Schülerinnen und Schüler ihre Betriebe präsentiert und unseren Jugendlichen wertvolle Tipps für die Bewerbung gegeben oder Gruppenaufgaben vorbereitet haben."

Die Erich-Kästner-Realschule zieht eine rundum positive Bilanz des Tages. Dank der engagierten Betriebe, der motivierten Schülerinnen und Schüler sowie der tatkräftigen Unterstützung durch Lehrkräfte und Helfer war der Bewerberfachtag auch in diesem Jahr ein voller Erfolg.

Nach dem Bewerberfachtag ist vor den Praktika

Im nächsten Halbjahr stehen noch zwei Praktika für den achten und neunten Jahrgang der Realschule an.
9. Jahrgang: 24. März bis 4. April 2025
8. Jahrgang: 23. bis 30. Juni 2025

Viele Schülerinnen und Schüler bekommen Ablehnungen von den Betrieben oder erst gar keine Rückmeldung. Betriebe, die bereit sind, Schüler als Praktikanten aufzunehmen oder Interesse an einer Teilnahme am Bewerberfachtag im Januar 2026 haben, können sich gerne bei unserer Schule per Mail melden", informiert Ina Hunscheidt.

Die Betriebe können sich auch ganz unkompliziert als Praktikums- und Ausbildungsbetrieb anmelden auf der Seite www.schulpraktikumsfinder.de, einer Onlineplattform, die im Februar 2024 als Projekt der Agentur der IHK Lüneburg-Wolfsburg in Zusammenarbeit mit den Landkreisen Celle, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen an den Start gegangen ist.