Mehrere Fälle im Landkreis Harburg
Neue Masche beim Enkeltrick: Betrüger nutzen auch WhatsApp
(thl). Der Enkeltrick ist eine bekannte Betrugsform, die vor allem ältere Mitmenschen trifft. Seit längerer Zeit nutzen die Täter auch WhatsApp, um ihre Opfer im Namen von Töchtern, Söhnen und Enkeln zu Geldüberweisungen zu bewegen. Aktuell kam es in der Region zu diversen solcher Vorfälle, u.a. in Asendorf.
"Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer.": So oder so ähnlich beginnen die WhatsApp-Nachrichten, versandt von einer unbekannten Nummer. Der Gedanke an die eigene Tochter oder den Sohn lässt viele der unbekannten Nummer antworten. Wie beim klassischen Enkeltrick am Telefon beginnen die Betrüger ihre Masche mit einer namenlosen Anfrage. Dann spinnen sie ihre Geschichte fort.
Die Kriminellen bitten im Namen einer Tochter, eines Sohnes oder eines anderen Familienmitglieds die neue Nummer zu speichern - und um Geld. "Bei der aktuellen Masche per WhatsApp erklären sie, dass auf dem neuen Handy kein Online-Banking möglich sei. Sie bitten, einen Geldbetrag für sie zu überweisen. Wie gewohnt sei es sehr dringend", erklärt Carsten Bünger, Präventionsbeauftragter der Polizeiinspektion Harburg.
Immer mehr Fälle des sogenannten "Enkeltrick 2.0" werden bekannt. Wie so oft überweisen die Opfer das geforderte Geld im Glauben daran, mit dem eigenen Kind oder Enkel zu kommunizieren. "Seien Sie daher bei WhatsApp-Nachrichten von unbekannten Nummer besonders misstrauisch", rät Bünger. Und: "Familien sollten mit älteren Angehörigen über dieses Thema sprechen und sie zum Misstrauen sensibilisieren."
So schützt man sich vor Betrug per WhatsApp:
Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab.
Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach.
Geldüberweisungen über Whatsapp und andere Messenger sollten immer misstrauisch machen und überprüft werden.
Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihres verwendeten Nachrichtendienstes.
Falls Sie Opfer geworden sind:
Erstatten Sie immer eine Strafanzeige
Leisten Sie auf keinen Fall weitere Geldzahlungen.
Informieren Sie Ihre Bank, um eventuell getätigte Geldflüsse anzuhalten oder rückgängig zu machen.
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