Winsen
Ein neues Wohngebiet für Winsen?
Bedingt durch den Bau von Flüchtlingswohnungen ist mehrfach die Frage nach einer gesamten Überplanung der dortigen Freiflächen zwischen der Osttangente im Osten, dem Ilmer Moorweg im Süden, dem Hagebuttenweg im Westen und dem Riedebachweg im Norden aufgeworfen worden - mit dem Ziel, dort ein neues Wohngebiet entstehen zu lassen.
Da sich der Großteil der Flächen nicht in städtischem Eigentum befindet, müsste die Stadt zunächst Ankäufe durchführen. Es seien bereits Gespräche mit Eigentümern geführt worden, bei denen grundsätzlich eine große Verkaufsbereitschaft bestünde, heißt es aus dem Rathaus. Über die Konditionen sei bisher allerdings noch nicht gesprochen worden.
Hinzu kommen einige andere Herausforderungen für die Stadt oder einen möglichen Investor. Innerhalb des Plangebietes verläuft eine Hochspannungsleitung (110 KV) von Südosten nach Westen, sodass diese Bereiche nur eingeschränkt mit Nutzungen versehen werden können. Östlich des Plangebietes verläuft die Strecke der OHE-Bahn, dessen Nutzungsintensität und Immissionswerte gutachterlich geprüft werden müssen.
Die größte Herausforderung ist jedoch die verkehrliche Erschließung. Grundsätzlich stünden drei Möglichkeiten zur Verfügung. Bestehende Straßen, wie der Brombeerweg, der Schlehenweg oder der Riedebachweg, könnten erweitert bzw. als bestehende Anknüpfungspunkte genutzt werden, um die innere Erschließung darauf aufbauend zu bilden bzw. diese nach außen zu führen. "Diese Erschließungsvarianten sind jedoch von vorneherein in den entsprechenden Veranstaltungen und Gesprächen seitens der Nachbarschaft als nicht tragfähig und gewünscht eingeordnet worden", heißt es seitens der Stadt.
Eine ausschließliche Anbindung an den Ilmer Moorweg hätte den Vorteil, dass die äußere Erschließung nicht über bestehende Wohngebiete führen muss, allerdings könnte die Erschließungsstraße Richtung Ilmer Moorweg in großen Teilen nicht wirtschaftlich mit Wohnungsbau beidseitig angebaut werden. Grund dafür ist die Hochspannungsleitung. Des Weiteren würde der Ilmer Moorweg ein erhöhtes Verkehrsaufkommen aufnehmen müssen, dessen größter Anteil potentiell Richtung Osten abfließen würde, um über die Osttangente oder in Richtung der A39 abzufließen.
Gegen einen Anschluss sowohl an den Ilmer Moorweg als auch an die vorgenannten Straßen wie Brombeerweg und Schlehenweg spricht die Möglichkeit, die Absperrung im Haidweg im Bereich der Kita über die neue Erschließung zu umfahren, so dass sich sowohl im Neubaugebiet als auch in den Bestandsgebieten Durchgangsverkehre entstehen.
"Die unterschiedlichen Erschließungsvarianten wären in einem Gutachten hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit im Rahmen eines Planverfahrens zu beleuchten und eine Vorzugsvariante darauf aufbauend festzulegen", steht in der Vorlage für den zuständigen Fachausschuss. "Verwaltungsseitig würde empfohlen hier klar eine Erschließungsvariante ausschließlich über den Ilmer Moorweg für Kfz-Erschließungen vorzusehen. Für Fußgänger sowie Radfahrer sollte eine Erschließung sowohl über den Ilmer Moorweg als auch über das bestehende Wohngebiet vorgenommen werden."
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