Ein sinnloser Kampf um ein Gedenken?
thl. Winsen. "Manchmal habe ich das Gefühl, mein Anliegen wird gar nicht ernst genommen", sagt Peter Homann. Seit über einem Jahr versucht der Winsener sowohl bei der Kirche als auch bei Stadt ein Gedenken an seine Großtante Magda Homann zu erreichen- und zwar in Form einer Gedenktafel und/oder einer Straßenbenennung. "Aller finden meine Idee grundsätzlich gut. Das war es aber auch schon. Niemand will Nägel mit Köpfen machen. Dafür werden immer wieder Gründe vorgeschoben, warum mein Anliegen nicht umgesetzt werden", sagt Peter Homann.
Kurzer Rückblick: Magda Homann wurde 1895 im Winsener Ortsteil Stöckte geboren. Im zweiten Weltkrieg kam sie ins Stalin-Straflager "Ivanova" in der Ukraine, wo sie sich bis zu ihrem Tod 1946 der Kollektivierung als Bäuerin widersetzte. Das Schicksal seiner Großtante hat Peter Homann bereits in dem mit dem Literaturpreis ausgezeichneten Buch "Die Liebe und Leidenschaften der Magda Homann" veröffentlicht. In der Ukraine wurde das Buch auch bereits verfilmt.
"In der Ukraine ist meine Großtante bereits zur landesweiten Symbolfigur für den Widerstand geworden", so Peter Homann. "Nur in ihrer Heimat scheint sich dafür niemand zu interessieren." Die Kirche sehe keine Möglichkeit, ein "ewiges Gedenken" zu initiieren, weder im Gotteshaus noch auf dem Friedhof. "Bürgermeister André Wiese hat mein Anliegen an den Heimat- und Museumverein weitergereicht. Eine Antwort steht bis heute aus", erzählt Peter Homann weiter. Deshalb hat er kürzlich noch einmal alle Ratsmitglieder angeschrieben. "Lediglich von den Linken bekam ich die Antwort, dass sie meinen Vorschlag unterstützen. Alle anderen Parteien hüllen sich in Schweigen."
Doch aufgeben will Peter Homann nicht: "Ich werde aus voller Überzeugung weiter um ein ewiges Gedenken für meine Großtante kämpfen."
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