Keine Wildtiere mitnehmen
Hasenpest auf dem Vormarsch
Erster Fall im Landkreis Celle nachgewiesen
(thl). Nach der Afrikanischen Schweinepest, der Blauzungenkrankheit, Vogelgrippe und der amerikanischen Faulbrut bei Bienen steht dem Landkreis Harburg unter Umständen die nächste Tierseuche ins Haus: die Hasenpest (Tularämie).
Dabei handelt es sich um eine häufig tödlich verlaufende ansteckende Erkrankung bei frei lebenden Nagetieren, die durch das Bakterium "Francisella tularensis" ausgelöst wird. Das Beschwerdebild ähnelt dem der Pest. Häufig sind Hasen und Wildkaninchen davon befallen.
Vorsicht: Das Bakterium kann auf den Menschen übertragen werden und zählt in Deutschland zu den meldepflichtigen Tierkrankheiten.
Die Hasenpest ist vor wenigen Wochen zunächst in Bayern und Baden-Würtemberg aufgetaucht. Jetzt wurde die Erkrankung auch beim einem toten Hasen im Landkreis Celle nachgewiesen. Dort geht man aber davon aus, dass Menschen nicht angesteckt worden sind.
Im Landkreis Harburg gibt es bisher noch keinen Fall von Hasenpest. "Das Bakterium wird ja nur festgestellt, wenn tote Tiere untersucht werden. Und wir haben in den vergangenen Monaten keine Hasen oder Wildkaninchen zur Untersuchung bekommen", sagt Sprecher Bernhard Frosdorfer. Trotzdem warnt er davor, Wildtiere, insbesondere Hasen, anzufassen oder gar mitzunehmen. "Infizierte Tiere wirken meist apathisch, verlieren ihre Scheu und ihren Fluchtdrang", so Frosdorfer. Sollte man so ein Tier finden, sollte umgehend der Jagdpächter informiert werden. "Der weiß, was zu tun ist", so der Landkreissprecher weiter. Wer den Jagdpächter nicht kennt, kann sich auch an die Polizei wenden, die den Fachmann dann informiert.
Übrigens: Die Hasenpest ist auch auf Haustiere übertragbar. Die Folge bei Hunden: Appetitlosigkeit, Fieber und eine Schwellung der Lymphknoten.
Die Inkubationszeit beim Menschen beträgt laut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit meist drei bis fünf Tage. Erkrankte zeigen Allgemeinsymptome wie plötzliches hohes Fieber, Unwohlsein, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Auch Haut-, Augen- und Lungenentzündungen können auftreten. Von einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist glücklicherweise aber nichts bekannt.
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