Luhebrücke: Warum arbeitet hier eigentlich niemand?
thl. Winsen. Autofahrer in Winsen plagen sich täglich durch den Stau, die Geschäftsleute im Luhe Park klagen über drastische Umsatzeinbußen. Und die Arbeiter, die mit dem Abriss und Wiederaufbau der Luhebrücke beschäftigt sind - die machen frühzeitig Feierabend. Es ist täglich das gleiche Bild auf der Großbaustelle im Zuge der L234 in Winsen: Spätestens um 17 Uhr ist auf der Baustelle kein Mensch mehr zu sehen. Und das soll nach den Planungen noch bis Ende Oktober so weitergehen.
Warum wird nicht unter Ausnutzung des Tageslichtes und auch zumindest am Samstag dort gearbeitet? Immerhin könnte die Brücke dadurch rund drei Monate eher fertig sein. "Wir haben mit der zuständigen Firma einen Vertrag, in dem ein Fertigstellungstermin festgeschrieben ist", erklärt Dirk Möller, Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Lüneburg, die Träger dieser Maßnahme ist. "Derzeit liegen die Arbeiten im Zeitplan. Von daher ist es der Firma überlassen, wie sie ihre Leute einsetzt." Abend-, Nacht- und Wochenendarbeiten seien zudem nur bei Baumaßnahmen auf Autobahnen üblich, nicht aber auf Landesstraßen.
Für die Autofahrer und Geschäftsleute dürfte diese Aussage wie blanker Hohn klingen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass vierspurige Brücken über eine sechsspurige Autobahn in einer Nacht erneuert werden.
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