Protestaktion in Pattensen gegen die Alternativen zur Y-Trasse "Das ist doch eine Farce"
bs. Pattensen. Auch in Pattensen wurde jetzt vom BBNH (Bürgerbündnis Nordheide gegen Eisenbahnneubautrassen) in Kooperation mit der Ortsvorsteherin Regina Schaefer zum Protest gegen die Alternativen zur Y-Trasse aufgerufen.
Mit Protestschildern, die in Richtung Bahlburg und Scharmbeck aufgestellt wurden, machten zahlreiche Bürger ihren Widerstand gegen die Pläne der Deutschen Bahn, quer durch den Landkreis Harburg, Lüneburg und Uelzen neue Hochgeschwindigkeitstrassen bauen zu lassen, deutlich.
Eberhard Leopold, Vorsitzender des BBNH, berichtete dabei von den aktuellen Geschehnissen, nachdem im Februar dieses Jahres das Dialogforum Schiene Nord, eine Plattform, bei der Vertreter der Länder Hamburg, Bremen und Niedersachsen sowie betroffene Landkreise, Bürgerinitiativen und Verbände nach dem günstigsten Verlauf für die neue Bahntrasse suchen sollen, begonnen hatte.
Leopold hatte bereits vor Beginn gefürchtet, dass das Forum zu einer Art Gesprächskreis ausartet und eine konstruktive und objektive Lösungsfindung unter Beteiligung aller Faktoren nicht stattfinden wird. "Es ist wie befürchtet: Die Bahn hatte offensichtlich ihren Favoriten bereits lange festgelegt, denn das erste Bewertungsergebnis zu den eingereichten Alternativen zur Y-Trasse liegt vor. Auf der Grundlage eines Volkswirtschaftlichen Gutachtens des vom Bundesverkehrsministerium beauftragten Instituts `BVU`, ist die alte und ursprünglich aufgrund Protesten ad acta gelegte Y-Trasse, die beste Variante. Knapp dahinter folgt die Neubaustrecke Unterlüss. Unser eingereichte Vorschlag zur Ausbau der Bestandsstrecken, der sogennannten Alpha-Variante, die zur Entlastung der Knotenpunkte Hamburg, Hannover und Bremen führt, wurde schlecht bewertet. Und das obwohl diese Variante mit knapp einer Millarde Euro Kosten mehr als die Hälfte billiger ist, als die von der Bahn favorisierten Neubaustrecken mit 2,3 Milliarden bzw. 2,9 Milliarden Euro. Das ist doch eine Farce", so Leopold.
Dennoch: Leopold und das gesamte BBNH geben sich weiterhin unerschrocken und kämpferisch. "Wir Bürgerinitiativen sehen weiterhin sehr gute Chancen, unseren Vorschlag durchzubringen. Denn die Bewertungskriterien, die zu diesem Ergebnis geführt haben sollen, werden jetzt von uns erstmal gründlich auseinander genommen und geprüft. Durch eine Förderung der Niedersächsischen Landesregierung in Höhe von 200.000 Euro haben wir endlich die Möglichkeit, rechtliche und fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen und genau das tun wir bereits", so der Vorsitzende, der nochmal eindringlichst an alle Bürger plädierte. "Gerade jetzt brauchen wir jede Unterstützung. Wir dürfen mit unseren Protesten auf keinen Fall nachlassen."
Redakteur:Sara Buchheister aus Winsen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.