Winsen
Wunschfahrt mit der Feuerwehr: Vom Hospizdienst Winsen begleitete Kinder waren dabei

Emre und seine Eltern Fatma und Mehmet Sarman hatten viel Spaß | Foto: Frauke Noweck
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Einmal im Feuerwehrauto fahren, mit Blaulicht und Martinshorn: Mit der großen "Wunschfahrt“ haben die Feuerwehren im Landkreis Lüneburg und das Kinderhospiz Löwenherz jetzt rund 30 erkrankten Kindern aus der Region viel Freude gemacht. Gemeinsam mit ihren Familien waren unter anderem auch Emre (16) und Amira (5) dabei, die vom ambulanten Hospizdienst in Winsen begleitet werden.

Amira war mit ihrer Mutter und ihren drei Geschwistern gekommen. Das kleine Mädchen hat aufgrund einer Erkrankung schon 16 Operationen hinter sich. Simone Mertens, Ehrenamtliche beim Hospizdienst, nahm mit der Familie zusammen an der Wunschfahrt teil. Sie ist für sie da und hilft ganz praktisch - auch, indem sie sich um Amiras jüngere Schwester kümmert.

Emre hat eine Stoffwechselerkrankung und ist im Alltag zunehmend auf Hilfe angewiesen. Die ehrenamtliche Hospizbegleiterin Dagmar Brüger trifft ihn und seine Familie seit rund zwei Jahren regelmäßig, verbringt Zeit mit dem 16-Jährigen und ist auch Ansprechpartnerin für seine Eltern und seine ältere Schwester, um sie zu entlasten und zu unterstützen. Sie weiß: Für die gesamte Familie ist es keine leichte Situation, wenn ein Kind lebenslimitierend erkrankt ist.

Um so mehr hat sich Emre als großer Polizei- und Feuerwehrfan auf die Wunschfahrt gefreut - und seine Eltern Fatma und Mehmet Sarman freuten sich mit ihm. Als er vor der Abfahrt am Feuerwehrhaus Kirchgellersen noch in ein Polizeiauto einsteigen und eine Feuerwehrjacke anziehen durfte, war das für Emre ganz klar "der Oberhammer“.

Schließlich nahm die Familie zusammen in einem Löschfahrzeug der Feuerwehr Oldendorf Platz. Mit einer langen Kolonne aus mehr als 40 Fahrzeugen ging es gut dreieinhalb Stunden lang durch den Landkreis Lüneburg, während viele Menschen an den Straßen standen und den Feuerwehrautos zuwinkten. 

Nachdem die Tour nachmittags schließlich wieder am Feuerwehrhaus Kirchgellersen endete, stieg Emre noch mutig zusammen mit seiner Mutter und Hospizbegleiterin Dagmar Brüger in den Drehleiterkorb einer der Feuerwehren und fuhr hoch hinaus. "Es hat ihm großen Spaß gemacht“, so das Fazit von Fatma Sarman, bevor die Familie sich auf den Heimweg machte.

"Wir freuen darüber uns, dass die Wunschfahrt so ein großer Erfolg war und die von uns begleiteten Kinder und ihre Familien die Möglichkeit hatten, mitzufahren“, sagt Andrea Kenne, hauptamtliche Koordinatorin beim ambulanten Hospizdienst in Winsen. "Denn die Begleitung durch den Hospizdienst ist nicht nur etwas für die letzten Lebenswochen: Viele Kinder und Jugendliche mit potenziell lebenslimitierenden Grunderkrankungen sind über Jahre dabei. Auch Eltern und Geschwisterkinder sind mit im Fokus, erhalten Unterstützung und finden stets ein offenes Ohr."

Aktuell sind in und um Winsen sechs Ehrenamtliche in der kinderhospizlichen Begleitung aktiv. Drei weitere absolvieren gerade den vorbereitenden Kurs beim Kinderhospiz Löwenherz, mit dem der Hospizdienst Winsen zusammenarbeitet.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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