Kreis-Linke und Bewegung "Seebrücke" rufen zur Flüchtlingsaufnahme auf
Städte und Gemeinden sollen "Sicheren Hafen" für Flüchtlinge bieten
ce. Landkreis. "Wir haben Platz" lautet das Motto, unter dem der Linken-Kreisverband Harburg-Land, die Linksjugend und die Winsener Gruppe der internationalen Bewegung "Seebrücke" alle Gemeinden und Städte im Landkreis Harburg auffordern, "sich zum 'Sicheren Hafen' zu erklären und schutzbedürftige Geflüchtete aufzunehmen". Hintergrund sind die jüngsten Meldungen über die katastrophalen Zustände im griechischen Flüchtlingslager Kara Tepe, wo die Menschen nach eigenen Angaben "unwürdiger als Tiere leben".
"Die Geflüchteten, von denen die meisten dem syrischen Bürgerkrieg zu entkommen suchen, sind auf eine funktionierende Außenpolitik und enge Zusammenarbeit innerhalb der EU angewiesen", betont Jana Thomas von den Kreis-Linken. Sie gehört neben Elisabeth Kirchner und Johannes Hagemann von der Linksjugend zu den Initiatoren der "Platz!"-Aktion. Bei dem Flüchtlingsaufnahme-Appell kooperieren sie mit der "Seebrücke", die von verschiedenen Bündnissen und gesellschaftlichen Akteuren getragen wird. "Wir erwarten von der deutschen und europäischen Politik sofort sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme der Menschen, die fliehen mussten", erklärt die Bewegung. Ihre Initiative werde deutschlandweit von über 200 Kommunen unterstützt, die bereit seien, mehr bedürftige Menschen aufzunehmen, als das Gesetz es vorschreibe.
Das aufgrund der desolaten Beherbergungsbedingungen auch von Menschenrechtsorganisationen heftig kritisierte Flüchtlingslager Kara Tepe am Mittelmeer auf der griechischen Insel Lesbos diene - so die Kreis-Linken - als provisorisches Quartier für etwa 7.500 Geflüchtete. Erst im September sei die Fertigstellung einer Flüchtlingsunterkunft geplant, die "den humanitären Maßstäben der Europäischen Union entsprechen" werde. "Die Menschen sind auf schnellstmögliche Hilfe der europäischen Mitgliedsstaaten angewiesen", mahnt Jana Thomas. Wenn sich die Kommunen im Kreis Harburg zum "Sicheren Hafen" für Schutzsuchende erklärten, bedeute dies "ein klares 'Wir haben Platz' an die Bundesregierung".
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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