Winsen
Waldspaziergang mit der CDU
Welche Rolle spielt der Wald beim Klimawandel? Wie können wir ihn schützen und wie dürfen wir ihn nutzen?
Auf diese Fragen hatten jetzt Norbert Leben, Vorsitzender der forstwirtschaftlichen Vereinigung Nordheide-Harburg, sowie die Bezirksförster der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Egestorf-Hanstedt von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Lennart Hatesohl und Arne Holst, fundierte Antworten bei einem Waldspaziergang, zu dem auf Initiative der Winsener Ratsfrau Dr. Cornell Babendererde von den CDU-Ortsverbänden Winsen, Egestorf, Salzhausen und Hanstedt eingeladen worden war.
Rund 30 Bürger informierten sich dabei über die Herausforderungen, vor denen heute die Forstwirtschaft steht. Dazu Norbert Leben: "Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer als Folgen des Klimawandels machen dem Wald zu schaffen. Es gehörte aber immer schon zur nachhaltigen Forstwirtschaft, dem Wandel zu begegnen. So setzt z.B. die Forstbetriebsgemeinschaft Egestorf-Hanstedt auf eine bunte Baumartenmischung (mindestens fünf bis acht Baumarten auf einer Fläche). Zudem gibt es einen Anbauversuch mit der Esskastanie, welches sich bisher als sehr vielversprechend erweist.“
Lennart Hatesohl wies darauf hin, dass die Waldbrandgefahr sehr hoch ist und allein deshalb der Zugang zum Wald für die Feuerwehr durch einen entsprechenden Wegebau unabdingbar ist. Allerdings sei dieser Wegebau sehr teuer (ca. 45 Euro pro laufenden Meter).
Arne Holst berichtete, dass der Waldzustand in Niedersachsen insgesamt besorgniserregend, der Waldzustand in Egestorf-Hanstedt allerdings noch auskömmlich sei. Hierzu habe eine zukunftsträchtige Weitsicht beim Waldumbau seit den 1990er Jahren zu standortgerechten Mischbeständen aus Douglasie, Lärche, Buche, Roteiche u.a. beigetragen.
"Wir haben heute viel gelernt. Der Wald ist einer unserer größten Verbündeten im Bestreben, die zu erwartenden Klimaveränderungen abzufedern. Zugleich haben wir alle hohe und vielfältige Erwartungen an den Wald: Freizeit und Erholung für gestresste Städter, vielfältiger Lebensraum für Fauna und Flora und nicht zuletzt ein nachhaltiges Auskommen für die Waldbesitzer durch den Holzverkauf. Wer den Wald nachhaltig nutzt und dort tagtäglich arbeitet, der weiß auch am besten darüber Bescheid, wie wir ihn den veränderten Klimabedingungen anpassen“, so Babendererde.
Die Hoffnung der Forst-Fachleute: Politik und Verwaltung müssen für das Fachwissen und die Praxiserfahrung der Förster und Waldbesitzer künftig ein besseres Ohr haben als bisher. Waldspaziergänge wie dieser können dazu sicherlich beitragen und sollen wiederholt werden, da waren sich alle Beteiligten einig.
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