Winsener Politik duldet Grundstückstausch und stellt Bebauungsplan auf
thl. Winsen. Der von der Stadt angestrebte Grundstückstausch mit der Arztpraxis nimmt Gestalt an. Für die entsprechende Änderung des Bebauungsplanes Winsen Nr. 1 „Baxmannsweg“, mit der eine Mischnutzung aus Wohnen, Ärztehaus und Gewerbeflächen auf einem Areal südlich der Eckermannstraße ermöglicht werden soll, hat der Verwaltungsausschuss (VA) einen modifizierten Aufstellungs- und Entwurfsbeschluss gefasst.
Wie das WOCHENBLATT berichtete, will die Stadt das Grundstück des Mediziners Muwafeg Abdel Qader in der Straße In den Twieten haben, um die benachbarte Alte Stadtschule in einen räumlich gefassten und geschützten Primarcampus umzuwandeln. Parallel dazu will Abdel Qader seine Praxis an mehrere Nachfolger übergeben, die die Praxis modern und zukunftsorientiert aufstellen möchten. Dazu planen sie einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen MTV-Turnhalle und des angrenzenden DRK-Areals. Um beide Pläne zu verwirklichen, wollen Stadt und Arzt die Grundstücke tauschen.
Was auf dem Gelände an der Eckermannstraße entstehen soll, präsentierten Architekten in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses. Geplant sind rund 30 Wohnungen mittleren Standards mit Freibereichen in Form von Balkonen oder Dachterrassen und zwei bis fünf Zimmern. Sie sind teilweise rollstuhlgerecht und durchgängig barrierefrei geplant und erschlossen und richten sich gleichermaßen an Familien wie auch Interessierte an kleinteiligerem Wohnraum oder Senioren. Mindestens 15 Prozent der Flächen sind gewerblichen Nutzungen vorbehalten (drei Arztpraxen, z.B. Apotheke o. Ä.). Es werden insgesamt 49 Stellplätze für die privaten und gewerblichen Nutzungen geschaffen. Zugunsten einer nachhaltigen Freiraumgestaltung sind 34 Plätze in einer von der Rote-Kreuz-Straße anfahrbaren Tiefgarage untergebracht. Die oberirdischen Plätze sind den gewerblichen Nutzungen zugeordnet und über die Mozartstraße zu erreichen. Das Freiraumkonzept sieht gemeinschaftliche Spiel-, Hof- und Dachgartenflächen sowie eine extensive Begrünung der weiteren Dachflächen vor, wodurch neben den gärtnerisch gestalteten Hofbereichen bis zu rund 900 Quadratmeter Retentionsgrün zurückgewonnen werden können. Zudem soll der Bereich des Gebäudes, der an die Eckermannstraße grenzt, an den Eingangsbereich der ehemaligen Turnhalle erinnern.
Derzeit ist die südwestlich gelegene Kita über die Rote-Kreuz-Straße erschlossen. Im Rahmen der Bebauungsplanung soll die Rote-Kreuz-Straße im Einrichtungsverkehr an die Mozartstraße herangeführt werden. Dies verbessert hier sowohl den Verkehrsfluss als auch die Verkehrssicherheit.
Bernd Meyer (Gruppe Grüne/Linke) fand die Planung als zu massiv. Er erkenne die alte MTV-Turnhalle in dem Neubau nicht wieder. Er forderte, dass der Block aufgefächert werde.
Dieser Ansicht war auch Dr. Cornell Babendererde (CDU). Alle anderen Ansichten seien gut geplant, nur die eigentliche "Schokoladenseite" gefalle ihr nicht, so die Christdemokratin. Und Dr. Erhard Schäfer (Gruppe Grüne/Linke) hätte sich für dieses Projekt einen städtebaulichen Wettbewerb gewünscht. Grundsätzlich hatte die Politik gegen den angestrebten Grundstückstausch aber nichts einzuwenden. Der Rest liegt jetzt in den Händen der Planer.
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