Turnübungen im Lockdown
TURNEN: Anstatt der eigentlichen Turngeräte gibt es bei der KTG Lüneburger Heide fast nur noch Online-Aufgaben zum Selber-Fithalten
(cc). Mehr als Basisarbeiten sind derzeit nicht drin. Auch die Kunst-Turn-Gemeinschaft (KTG) Lüneburger Heide, der der MTV Pattensen und MTV Borstel-Sangenstedt als Stammvereine angehören, kämpft mit Online-Aktionen und Live-Challenges dagegen an. Aber wie viel lässt sich dadurch von den coronabedingten langen Trainingspausen auffangen?
„Das Training in der Halle ist extrem eingeschränkt, trotzdem lassen sich unsere Turnerinnen nicht ihre Motivation nehmen“, erklärt KTG-Cheftrainerin Birgit Kruse: „Mehrmals in der Woche trainieren sie gemeinsam online.“ Wie auf unserem Foto die erst 5-jährige Nachwuchsturnerin Milou Trigo Alves, die mit der Übung auf einem Stuhl im Wohnzimmer ihre Bauchmuskeln trainieren will. Das ist etwas Positives, das die Vereine im Lockdown melden können.
Auch der Einsatz der Ehrenamtlichen der KTG ist phantastisch, obwohl es für alle Trainerinnen und Trainer mit der Motivation schwierig geworden ist. Anerkennung verdienen vor allem Paula Trigo-Alvez und Tine Stange, die in dieser Zeit ihre Kampfrichterausbildung zur Landeskampfrichterinnen (B-Lizenz) nach mehrwöchigen Online-Seminaren mit Erfolg absolviert haben. Paula Trigo-Alvez ist selbst aktive Turnerin im Kürbereich beim MTV Borstel-Sangenstedt und trainiert die Jüngsten (4-5 Jahre). KTG-Trainerin Christina Kruse schaffte sogar die zweithöchste DTB-Trainerlizenzstufe mit Bravour. Teil eins der Ausbildung lief komplett online. Der zweite Teil der Ausbildung fand am DTB-Stützpunkt in Frankfurt/Main statt. Bis zur Lizenz standen die Prüfungsthemen Sportwissenschaft, Trainingsplanung, Ernährung, Psychologie und Ethik auf dem Lehrplan. Nebenbei bereitete die Studentin der Psychologie, die bereits den Kreisstützpunkt in Winsen leitet, und Turnerinnen nach dem Spitzensportkonzept des Deutschen Turnerbundes (DTB) ausbildet, die KTG-Vorzeigeturnerinnen Laura Brakmann und Zoe Hiller (beide MTV Pattensen) auf die Deutschen Jugendmeisterschaften vor, die noch Ende 2020 stattfanden.
"Natürlich hoffen jetzt die qualifizierten Trainerinnen und Kampfrichterinnen darauf, dass sie möglichst bald wieder gemeinsam mit den Turnerinnen in der Halle trainieren und ihr neu erworbenes Wissen umsetzen können", hofft auch KTG-Pressesprecherin Silke Hiller. Das häusliche Training ist zwar gut, wird aber nie das Training in der Gruppe und das gemeinsam in einer Turnhalle erleben, ersetzen können.
Inwieweit das Fehlen von Turngeräten Auswirkungen auf den Turnsport haben wird, werden wir erst nach dem Lockdown sehen können, wenn das Training und vor allem der Wettkampfbetrieb in den Hallen wieder anläuft.
Redakteur:Roman Cebulok aus Buchholz |
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