Landkreis Harburg
Die Unternehmensnachfolge rechtzeitig sichern

Über Details zu einer gelingenden Unternehmensnachfolge informieren (v. li.): Alexander Schultz (Samtgemeinde Hollenstedt), IHK-Nachfolgemoderator Kai Lührs, Kerstin Helm (WLH) und Thomas Nordmann (Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung) | Foto: Landkreis Harburg
  • Über Details zu einer gelingenden Unternehmensnachfolge informieren (v. li.): Alexander Schultz (Samtgemeinde Hollenstedt), IHK-Nachfolgemoderator Kai Lührs, Kerstin Helm (WLH) und Thomas Nordmann (Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung)
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Wenn der Ruhestand näher rückt, kann ein Unternehmer nicht einfach den Schreibtisch ausräumen, die große Abschiedsparty feiern und dann die Bürotür zum letzten Mal schließen. Die rechtzeitige und systematische Vorbereitung einer Unternehmensnachfolge ist eine große Herausforderung. Denn schließlich gilt es, den Betrieb und damit das Lebenswerk dauerhaft zu erhalten und die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern. Darüber, wie das gelingen kann und was dabei zu beachten ist, informierten die Referentinnen und Referenten im Rahmen der Reihe „Wirtschaftsförderung vor Ort“ mehr als 80 Interessierte.

Von den ersten Überlegungen bis zur Übernahme

Unter der Überschrift „Unternehmensnachfolge erfolgreich gestalten: Chancen erkennen und wirkungsvoll auf den Weg bringen“ beleuchtete Kai Lührs, Nachfolgemoderator bei der IHK Lüneburg-Wolfsburg, die wichtigsten Aspekte einer Unternehmensnachfolge – von den ersten Überlegungen bis zur Übernahme. Er berät als Nachfolgemoderator unabhängig und neutral die Unternehmer und ihre potenziellen Nachfolger.

Angesichts des demografischen Wandels ist der Generationswechsel in vielen Unternehmen ein aktuelles Thema, denn bundesweit sind rund eine Million Betriebsinhaberinnen und -inhaber älter als 60 Jahre. Nach Schätzungen steht in den nächsten zehn Jahren bei rund einem Drittel der Betriebe die Nachfolge an. „Bis 2026 stehen in Niedersachsen etwa 18.000 Unternehmensnachfolgen an“, erläuterte Kai Lührs. Davon sind dann auch mehr als 200.000 Arbeitsplätze betroffen.

Ein Thema, das die Betroffenen sehr bewegt

Unternehmensnachfolge und -übergabe ist ein Thema, das die Betroffenen sehr bewegt. „Das ist ein komplexer Prozess, nicht nur rechtlich und betriebswirtschaftlich, sondern auch emotional. Schließlich gibt man sein Lebenswerk ab“, betonte Thomas Nordmann. Das braucht seine Zeit: Experten schätzen, dass man von den ersten Überlegungen bis zur tatsächlichen Übergabe zwei bis fünf Jahre veranschlagen sollten. Dazu gehöre eine umfassende Analyse, bei der auch die Frage gestellt werden muss, ob Familienmitglieder den Betrieb weiterführen können und wollen - oder ob man einen externen Unternehmensnachfolger sucht. „Die Nachfolge in der Familie ist nicht mehr selbstverständlich.“

„Wirtschaftsförderung vor Ort“ ist eine Veranstaltungsreihe des Landkreises Harburg in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden für Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Interessierte im Landkreis Harburg. Ziel ist es, den Austausch zwischen Verwaltung, Institutionen und Unternehmen zu fördern, für aktuelle Themen und wichtige Herausforderungen zu sensibilisieren und über Unterstützungsangebote und finanzielle Fördermöglichkeiten zu informieren. Dazu geben Experten und Praktiker aus Betrieben vor Ort Anregungen und Tipps.

Bei der nächsten Veranstaltung am 18. April 2024 geht es um neue Rekrutierungswege und moderne Wege der Personalgewinnung. Alle Informationen stehen auch unter www.landkreis-harburg.de/wirtschaftsfoerderung-vor-ort.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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