Polizei schnappt Apenser Sprayer: Tatverdächtiger ist erst 16 Jahre alt
jd. Apensen. Ist es jetzt vorbei mit den Schmierereien? Die Polizei konnte kürzlich einen jungen Graffiti-Sprayer überführen. Dem jetzt 16-Jährigen werden nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stade rund ein Dutzend Taten in Apensen und Umgebung angelastet. Ihm wird Sachbeschädigung vorgeworfen. Laut Polizei soll sich der Schaden auf rund 25.000 Euro belaufen. Gegen den Jugendlichen wird außerdem wegen Hausfriedensbruch und Drogenbesitz ermittelt.
"Wir haben gerade die Ermittlungsakte erhalten", erklärt Oberstaatsanwalt Kai-Thomas Breas auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Es handele sich um Taten, die seit Oktober 2016 verübt worden seien. Überwiegend gehe es um sogenannte Graffiti-Tags. Mit diesen "Markenzeichen" hat sich der junge "Künstler" an mehreren Gebäuden in Apensen, darunter der Oberschule, sowie am Harsefelder Bahnhof verewigt. Nach Auskunft von Breas hat sich der junge Tatverdächtige noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Der Jugendliche sei schon einmal wegen Graffiti-Schmierereien aufgefallen, so der Oberstaatsanwalt. Damals habe ihn das Gericht zu einigen Arbeitsstunden im sozialen Bereich "verdonnert". Die Taten, die ihm jetzt zur Last gelegt werden, soll er im Alter von 15 Jahren verübt haben. Welche Strafe der junge Schmierfink zu erwarten hat, ist laut Breas völlig offen: "Bei Sanktionen gegen Jugendliche steht der Erziehungsgedanke im Vordergrund." Ein Jugendrichter habe in dieser Hinsicht einen großen Spielraum: Die Bandbreite reiche von Sozialstunden über Freizeitarrest bis zum Jugendgefängnis.
Die Sprühereien haben aber nicht nur strafrechtliche Relevanz: Auf den 16-Jährigen bzw. auf seine Eltern kommt eine dicke Schadensersatzforderung zu. Apensens Rathauschef Peter Sommer hat schon angekündigt, die Kosten für die Beseitigung der Graffiti und die sonstigen Schäden in Rechnung zu stellen. Sobald ein Urteil vorliege, werde die Kommune ihre Forderungen geltend machen.
Offenbar gehen die zahlreichen Vandalismus-Schäden in Apensen - betroffen war u.a. die Kirche - nicht auf das Konto des jungen Sprayers. Laut Polizeisprecher Rainer Bohmbach konnte der Jugendlichen mit diesen Taten bisher nicht in Verbindung gebracht werden. In diesen Fällen werde von der Polizei weiter ermittelt.
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