++ UPDATE ++ Nur eine kurze Gnadenfrist für Blutbuche in Apensen - Baum wurde gefällt ++
+++ UPDATE +++wd. Apensen. Die große Blutbuche in Apensen wird gefällt! Am Dienstagmorgen rückten Arbeiter dem imposanten, etwa 120-jährigen Baum an der Zevener Straße mit ihren Sägen zu Leibe.
Damit waren alle Proteste von Bürgern und Naturschützern erfolglos. Nachdem die ursprünglich geplante Fällung am Montag abgesagt wurde, hatten sie auf eine Gnadenfrist gehofft. Unter anderem stellte der BUND KG einen Eilantrag an den Landkreis, die Fällung zu untersagen. Am Montagnachmittag dann die Info: Der Landkreis gibt die Blutbuche zum Absägen frei! „Das ist ein Frevel“, sind sich Dieter Kröger (Grüne), Svenja Malicki (FWG), Stefan Reigber (UWA) und viele weitere Bürger Apensens einig. „Es handelt sich um einen gesunden Baum, der nur entfernt werden soll, weil der Grundstückskäufer ein Haus bauen will und ihn die Blutbuche stört“, so Dieter Kröger.
Spontan hatten sich am Samstagmorgen rund ein Dutzend Apenser sowie Naturschutzinteressierte wie Michael Lemke (Grüne) aus Buxtehude und der Grünen-Kreistagsabgeordnete Hartwig Holthusen bei der Blutbuche verabredet, um zu besprechen, was sie in der Kürze der Zeit unternehmen können. „Sollte der Baum gefällt werden, gehen wir vor Gericht“, sagt Dieter Kröger. Der Baum mit einem Kronendurchmesser von rund 20 Metern sei nicht nur ortsprägend, sondern biete auch vielen Tieren eine Heimat.
Nachdem im vergangenen Sommer bekannt wurde, dass der Grundstückskäufer den Baum entfernen lassen wollte, stellten die Grünen den Antrag, die Blutbuche unter Schutz zu stellen. Der Rat sprach sich dagegen aus. „Seitdem hat sich inhaltlich nichts geändert“, sagt Samtgemeinde-Bürgermeister Peter Sommer. „Die Verwaltung kann nur nach Gesetzeslage handeln und der Baum stand und steht nicht unter Schutz.“
Dass die Buche jetzt abgesägt wird, erfuhren die Bürger, weil im Rahmen der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag in kleiner Runde danach gefragt wurde. „Das hätte beim Tagesordnungspunkt Mitteilungen öffentlich bekannt gegeben werden müssen“, sagt der Apenser Bürger Oliver Bülte.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.