11.000 neue Dachpfannen: Firma aus Horneburg saniert Dach der Apenser Kirche

Zimmermann Torsten Fiege sägt die Dachlatten passend | Foto: jd
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jd. Apensen. Dieser ungewohnte Anblick bietet sich den Apensern noch bis kurz vor Ostern: Ihre Kirche ist bis auf den Turm komplett verhüllt. Mehr als 2.000 Quadratmeter Plastikplanen verwehren den Blick auf das Gemäuer. Hinter den großen Folien wird fleißig gewerkelt. Die Dachdeckerei Kühn aus Horneburg saniert das Dach des Kirchenschiffs. Das war schon länger undicht. Bevor Regenwasser auf die erst vor zwei Jahren sanierte Furtwängler-Orgel tropft und diese Schaden nimmt, werden nun sämtliche Dachpfannen ausgetauscht. Auch das darunter liegende Gebälk muss zum Teil erneuert werden. Die Planen schützen das 1910 errichtete Gotteshaus vor Wind und Wetter und ermöglichen es den Handwerkern, ihre Arbeit ohne witterungsbedingte Unterbrechungen zu erledigen.

Die Firma Kühn hat bereits einschlägige Erfahrungen bei der Sanierung von Gotteshäusern gesammelt. Im Landkreis Stade hatte das Horneburger Unternehmen die Kirchen in Jork und Bliedersdorf unter seine Fittiche genommen. Dennoch gebe es bei Kirchenbauten keine Routine, so Juniorchef Christian Kühn: "Jede Kirche hat ihre Besonderheiten und stellt uns vor neue Aufgaben, die wir fachgerecht bewältigen müssen." In Apensen seien das die sogenannten Fledermausgauben. Diese Fensteröffnungen im Dach haben ihren Namen von der geschwungen Form, die in gewisser Weise an Fledermausflügel erinnern.

Für die Gauben hat Christina Kühn einen Spezialisten aus der Nähe von Hannover zu Rate gezogen: "Solche ungewöhnlichen Maße mit diesem schwierigen Schwung bearbeiten wir nicht alle Tage. Da sind dann auch mal die Tipps eines Experten gefragt." Sechs Fledermausgauben hat die Apenser Kirche, jeweils drei auf den beiden Längsseiten des Kirchenschiffs. Mit echten Fledermäusen beschäftigen sich die Dachdecker ebenfalls: Gerade war ein Vertreter der Naturschutzbundes Nabu vor Ort, um zu besprechen, wie die geflügelten "Untermieter" künftig ins Dachgeschoss gelangen. Zwischen dem alten Gebälk nisten neben Fledermäusen auch Mauersegler.

"Wenn wir mit unserer Arbeit fertig sind, ist die Dachfläche komplett dicht", sagt Christian Kühn. Bislang gab es genügend Löcher im Dach, damit die Tiere hindurchschlüpfen konnten. Mit dem Nabu wurde nun geklärt, wie ein neuer Zugang für Batman und Co. geschaffen wird: "Wir setzen 20 Spezialziegel mit Öffnungen ein", erläutert der Fachmann.

Pünktlich zu Ostern soll die Kirche "enthüllt" werden. Dabei geht es nicht nur darum, dass das Gotteshaus zum höchsten christlichen Fest in neuem Glanz erstrahlt: Wenn Mitte April dort wieder Ruhe herrscht, können die Fledermäuse und Mauersegler ungestört ihren Nachwuchs großziehen. Dank der Plane dürfte es kein Problem sein, den Zeitplan einzuhalten, meint Kühn: "So machen uns die Launen des Wetters keinen Strich durch die Rechnung." Immerhin müssen knapp 11.000 Dachpfannen auf einer Fläche von rund 700 Quadratmetern verlegt werden.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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