Geblitzter Autofahrer sauer über "Abzocke"
bc. Grundoldendorf. Abzocke oder Sicherheitsmaßnahme?Niels Poppe (43) ist auf Zinne. Vergangenen Sonntagmorgen, 9.30 Uhr, L130 in Grundoldendorf, kurz vor dem Ortsausgang Richtung Apensen: Der Vielfahrer sieht das gelbe Schild, gibt Gas und wird geblitzt. "Klar war ich zu schnell. Mich ärgert auch nicht, dass ich geblitzt wurde, sondern der Standort des Blitzgerätes." Nur wenige Meter vor dem Ortsausgangsschild hätten die Tempo-Messer gestanden. "Für mich ist das die reinste Abzocke. Damit wird kein Mensch geschützt", ärgert sich der Familienvater aus Hedendorf. Er stellt die Frage: "Warum wird nicht in die andere Richtung geblitzt? Das würde Sinn machen, weil sich wenige hundert Meter weiter ein Spielplatz an der Straße befindet."
Nicole Streitz, zuständige Dezernentin beim Landkreis Stade, betont auf Anfrage: "Es geht uns sicherlich nicht um Abzocke. Wir messen ausschließlich an Unfallschwerpunkten oder gezielt nach Hinweisen aus der Bevölkerung." In Grundoldendorf habe der Blitzer 195 Meter vor dem Ortsausgang gestanden. Streitz verweist auf die entsprechenden "Richtlinien für die Überwachung des fließenden Straßenverkehrs durch Straßenverkehrsbehörden". Darin heißt es sinngemäß: Der Abstand von geschwindigkeitsregelnden Verkehrszeichen bis zur Meßstelle soll mindestens 150 Meter betragen.
Zudem löse das Blitzgerät nicht bei einer geringen Tempoüberschreitung aus, sondern bei innerörtlichen Kontrollen erst bei einer Geschwindigkeit ab 65 km/h. "Der Herr muss also deutlich zu schnell unterwegs gewesen sein", sagt Streitz.
Niels Poppe hält an seiner Meinung fest: "An der Stelle, wo ich geblitzt wurde, kann ich höchstens Hasen verschrecken. Menschen gefährde ich dort nicht."
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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