"Himmelspost" geht zu Herzen - Brief an einen Toten: Finder gerät ins Grübeln
jd. Wiegersen. Es muss nicht immer ein persönlicher Schicksalsschlag sein, der uns nachdenklich macht. Auf ungewöhnliche Weise wurde jetzt WOCHENBLATT-Leser Peter Barabasch mit dem Thema Tod konfrontiert. Er und seine Frau grübeln seit Tagen über ein paar handschriftliche Zeilen, die sie quasi als "himmlische" Post erreichten. Im Garten des Ehepaares aus Wiegersen landete ein Luftballon. An dem gelben Ballon hingen zwei kleine Zettel - mit einer Botschaft, die es in sich hat: Einem Verstorbenen wird darin vorgeworfen, "riesiges Leid, unermessliche Schmerzen" verursacht zu haben.
Adressat der offenbar von Frauenhand geschriebenen Sätze ist ein Michael, der mit seinem frühen Tod Anfang August eine Natascha in tiefe Verzweiflung gestürzt haben muss. Es klingt fast wie eine Anklage: "Du hast keinerlei Acht auf Deine Gesundheit gegeben", wird Michael post mortem kritisiert: Hätte er auf den Arzt gehört und sich behandeln lassen, wäre er wohl noch am Leben, so der Brief. "Das berührt mich schon sehr", sagt Peter Barabasch, zumal es vor einiger Zeit in seinem persönlichen Umfeld einen ähnlichen Fall gegeben habe. "Mir lief es eiskalt den Rücken herunter", bekennt der Rentner.
Peter Barabasch vermutet, dass sich die Absenderin ihren Kummer von der Seele schreiben wollte. Er will die zwei Zettelchen jedenfalls nicht weiter auf die Reise schicken: "Ich denke, dass die Verfasserin den Brief mit dem Aufsteigen in den Himmel als zugestellt betrachtet und nun Ruhe findet."
Für sich selbst zieht die Familie Barabasch aus der "Himmelspost" eine Erkenntnis, an der sie auch die WOCHENBLATT-Leser teilhaben möchten: "Wir sollten alle mehr auf unsere Gesundheit Acht geben!"
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