Jede freie Minute für die Feuerwehr: Ehrung für Apensens Ex-Feuerwehrchef Hans-Heinrich Dammann
jd. Apensen. Rund ein Viertel weniger Einsätze im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten 2016 die sieben Feuerwehren in der Samtgemeinde Apensen: 72 mal schrillte der Alarm. Davon wurde 61 mal wegen einer technischen Hilfeleistung ausgerückt. Darunter waren einige schwere Verkehrsunfälle, bei denen es zwei Todesopfer zu beklagen gab. Außerdem mussten elf Brände gelöscht werden. Diese Zahlen stammen aus der Statistik, die kürzlich auf der Jahreshauptversammlung der Samtgemeinde-Wehren vorgelegt wurde. Die Zusammenkunft leitete erstmals der neue Gemeindebrandmeister Christian Taschendorf, der das Amt im vergangenen Jahr nach dreijähriger Vakanz übernommen hat.
Taschendorfs Vorgänger Hans-Heinrich Dammann, der 2014 aus Ärger über den "Polit-Zoff" um die neuen Gerätehäuser von seinem Posten zurückgetreten ist, wurde auf der Versammlung für seine Verdienste geehrt: Die Feuerwehr ernannte ihn zum Ehren-Gemeindebrandmeister. Dabei hielt es die rund 120 Anwesenden nicht auf ihren Plätzen: Sie klatschten stehend Beifall, als Rathauschef Peter Sommer dem Geehrten die Urkunde überreichte.
In seiner Laudatio würdigte Sommer Dammanns Wirken: In seiner 15-jährigen Tätigkeit als Gemeindebrandmeister habe er sein Augenmerk immer darauf gerichtet, die Zusammenarbeit aller Ortswehren zu fördern. Als Fernfahrer sei Dammann viel unterwegs, doch er habe jede freie Minute genutzt, um sich für die Belange der Feuerwehr einzusetzen.
Legendär seien die unzähligen Telefonate aus dem Fahrerhaus seines Lkw, so Sommer: So seien per Handy Ausrüstungsgegenstände günstig beschafft und Termine koordiniert worden. Es war kein Rückblick im Zorn: Sommer verzichtete darauf, noch einmal auf die unsäglichen Vorgänge in der Politik einzugehen, die zu Dammanns Rücktritt im März 2014 führten. Dammann wollte sich damals nicht zum Spielball parteipolitischer Interessen machen.
• Den Apenser Ortswehren gehören 285 aktive Mitglieder an. Jeder von ihnen leistete 2016 durchschnittlich rund 48 Einsatz- und Dienststunden. In der Nachwuchsabteilung sind 59 Kinder und Jugendliche organisiert.
Gerätehäuser: Sommer rechnet mit Übergabe im Frühsommer
Die Fertigstellung der drei Feuerwehrgerätehäuser in Apensen, Sauensiek und Beckdorf verzögert sich abermals. "Es hieß mal, dass wir zu Weihnachten 2016 die Schlüssel erhalten", sagt Rathauschef Peter Sommer. Danach sei ein Termin im Frühjahr angepeilt gewesen, der auch nicht eingehalten werden konnte. Nun sei für Sauensiek der 17. Juni als Einweihungstermin ins Auge gefasst, so der Samtgemeinde-Bürgermeister: "In den anderen beiden Orten soll die offizielle Einweihung nach den Sommerferien im August erfolgen."
Sommer rechnet damit, dass die Übergabe aller drei Gerätehäuser, deren Baukosten mitsamt Grundstücken rund 5,5 Millionen Euro betragen, spätestens im Frühsommer erfolgt: "Damit wird sich die Fertigstellung der drei Bauprojekte um rund ein halbes Jahr verzögern." Vor allem sei dafür die Dachdeckerfirma verantwortlich: Das Unternehmen habe seine terminlichen Zusagen nicht eingehalten. So habe man drei Monate verloren. "Das ist ärgerlich, aber wir hatten keine Handhabe, da wie bei der öffentlichen Hand üblich keine Konventionalstrafe vereinbart worden ist", erläutert Sommer. Zu allem Überfluss sei dann der Trockenbauer unerwartet in Konkurs gegangen: "Am 2. März haben wir die Aufträge nun an eine neue Firma vergeben. Hoffentlich geht jetzt alles glatt."
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