Landesjugendamt untersucht die Vorwürfe
Kindeswohlgefährdung? Beckdorfer Kita-Mitarbeiterin freigestellt
tk. Beckdorf. Ist es in der Kita in Beckdorf zu einer Gefährdung des Kindeswohls gekommen? Zurzeit ist noch vieles unklar. Tatsache ist aber: Eine Mitarbeiterin ist vom Dienst freigestellt worden. Ihr wird vorgeworfen, das bestätigen mehrere Quellen dem WOCHENBLATT, Kinder angehalten zu haben, andere Kinder körperlich zu attackieren. Ein weiterer Vorwurf gegen die Pädagogin umfasst verbale Drohungen gegen Kinder. Ob und inwieweit diese Anschuldigungen zutreffen, ist Gegenstand einer Untersuchung. Samtgemeinde-Bürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock darf zu Einzelheiten keine Auskunft geben. Sie bestätigt aber, dass diese Vorwürfe im Raum stehen. Das Jugendamt bzw. das Landesjugendamt seien eingeschaltet und es werde durch die Samtgemeinde eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt.
"Das muss aufgeklärt werden", sagen mehrere WOCHENBLATT-Gesprächspartner. Petra Beckmann-Frelock ergänzt: "Natürlich gilt die Unschuldsvermutung, bis sich Vorwürfe bestätigen oder aber widerlegt werden."
Das ist bislang bekannt und wird von mehren Quellen bestätigt: Eine andere Mitarbeiterin der Kita in Beckdorf soll über einen längeren Zeitraum, die Rede ist von sechs Monaten, Übergriffe protokolliert haben. Diese Vorfälle soll sie vor Kurzem per Mail an das Jugendamt in Stade weitergeleitet haben, das wiederum die Samtgemeinde-Bürgermeisterin als oberste Dienstherrin der kommunalen Kita-Angestellten informiert hat. Im nicht-öffentlichen Samtgemeinde-Ausschuss hat Beckmann-Frelock die Politik darüber informiert. Meinung dort nach WOCHENBLATT-Informationen: Es müssen schnell belastbare Fakten auf den Tisch.
Bei einem Elternabend in der Beckdorfer Kita stand die Verwaltungschefin Rede und Antwort. Für die Eltern sei die Situation aber unbefriedigend gewesen, weil sie keine Details habe nennen dürfen. Als Mutter könne sie sehr gut verstehen, dass allein beim Wort Kindeswohlgefährdung Sorgen entstehen.
Die Freistellung der pädagogischen Fachkraft habe zudem in einer "ohnehin angespannten Personalsituation", so Petra Beckmann-Frelock, zu einer Reduzierung der Betreuungszeit in der Ganztagsgruppe geführt, die nur noch bis 15 Uhr geöffnet ist. Es habe jedoch nur einen Fall gegeben, bei dem eine Mutter dadurch Probleme mit der Betreuungszeit und ihrem Job bekommen habe. Die Bürgermeisterin hat den Eindruck, dass das verbliebene Team und die stellvertretende Leitung "das wuppen wollen".
Die Kita-Leitung ist nach Worten der Bürgermeisterin derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht an Bord. Wobei einige WOCHENBLATT-Informanten angesichts der Vorwürfe die Frage stellen: Wie konnte das passieren? Hatte die Kita-Leitung zumindest etwas geahnt? Auch das seien Fragen, die im Rahmen einer Untersuchung dringend geklärt werden müssten.
Enttäuscht ist Petra Beckmann-Frelock vom Landkreis. Aufgrund von Personalmangel und Krankheit, so wurde ihr gesagt, habe kein Mitarbeiter aus dem Jugendamt zum Elternabend in die Beckdorfer Kita kommen können. Das wäre nach Meinung der Bürgermeisterin aber wichtig gewesen.
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