Schüler stürzen auf desolatem Radweg
wd. Apensen. Etwa drei Kilometer legt Dominik (16) aus Apensen auf dem Weg zur Schule jeden Morgen mit dem Fahrrad zurück. Eigentlich kein Problem für den Gymnasiasten. Wenn es nicht stockfinster, der Radweg an der Landesstraße 127 unbeleuchtet und darüber hinaus in einem erbärmlichen Zustand wäre. "Man sieht wirklich nichts", bestätigt Dominik. "Und es gibt viele Unebenheiten und Schlaglöcher auf der Strecke." Sowohl Dominik als auch sein Freund Nicklas (15) sind auf dem Radweg bereits gestützt. Die jüngeren Schüler fahren in Gruppen, vielen ist die Strecke unheimlich.
Diesen Zustand will Samtgemeinderat-Mitglied Prof. Volker Gollnick (CDU-Frakion) nicht länger hinnehmen. "Die Samtgemeinde , der Landkreis und auch das Land sind verpflichtet, für die Sicherheit ihrer Bewohner zu sorgen", sagt der Politiker. Der Schulweg gehört dazu. Gollnick verweist auf ein BGH-Urteil vom 21. Juni 2012, in dem die zuständige Kommune zur Verantwortung gezogen wurde, weil eine Fußgängerin auf einem dauerhaft desolaten Gehweg gestürzt war.
Die Samtgemeinde Apensen hat kein Gymnasium. Aufgrund der wenigen Kilometer nach Buxtehude gibt es keinen Zuschuss für eine Schülerfahrkarte. "Außerdem fahren ohnehin zu selten Busse nach Buxtehude", kritisiert Volker Gollnick. Daher sind die Schüler gezwungen, sich von den Eltern fahren zu lassen oder aufs Fahrrad zu steigen, um nach Buxtehude und wieder nach Hause zu gelangen. "Welche Eltern lassen ihre zehnjährigen Kinder schon gerne in absoluter Finsternis eine schlechte Wegstrecke fahren?" fragt Gollnick. Eltern von Teenagern machen sich spätestens am Abend Sorgen: Ab 16 Uhr ist es zappenduster, die älteren Schüler haben oft erst gegen 15.30 Uhr Schulschluss. Sind dann noch Schulveranstaltungen oder besuchen sie Freunde, müssen sie die unbeleuchtete Stecke auch in den Abendstunden zurücklegen.
Gollnick fordert Eltern und Politiker auf, sich überparteilich für die Beleuchtung des Radweges und die Verbesserung des Belages einzusetzen.
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