Bitte lasst uns unsere Sporthalle: Beckdorfer Bürgermeister schreibt Brief an den Apenser Samtgemeinderat
"Es geht um das Wohl einer ganzen Gemeinde": In einem Brief an den Apenser Samtgemeinderat bittet Siegfried Stresow (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Beckdorf, die Politiker darum, sich gegen die Nutzung der Beckdorfer Sporthalle als Flüchtlingsunterkunft zu entscheiden. "Das wäre ein enormer Eingriff in die Infrastruktur unseres Ortes", so Stresow gegenüber dem WOCHENBLATT. Mit dem Brief wolle er auf die möglichen Folgen aufmerksam machen. Der Bürgermeister bezeichnet die Sporthalle als Herzstück der Beckdorfer Dorfstruktur. In erster Linie wird sie vom Beckdorfer Sportverein genutzt, dem rund 500 Mitglieder vom Kleinkind bis zum Profi-Handballer angehören. Die Halle steht laut Stresow aber auch anderen Vereinen der Samtgemeinde sowie den Schulen zur Verfügung.
Die sportliche Nutzung der Halle ist in Gefahr, weil Beckdorf bisher keine Unterbringungsmöglichkeit für Asylbewerber bereit stellen konnte. Daher hat der Samtgemeinderat Apensen im Oktober beschlossen, Flüchtlinge zukünftig in der Sporthalle zu beherbergen. (Das WOCHENBLATT berichtete). Anders als jedoch damals im öffentlichen Teil der Ratssitzung besprochen, handelt es sich nach WOCHENBLATT-Informationen offensichtlich nicht um nur die Sozialräume, sondern, sofern Bedarf besteht, um die gesamte Halle. Damit verlöre die Erste Herrenhandball-Mannschaft (3. Liga Nord) im laufenden Punktspielbetrieb ihren Trainingsort. Stresow warnt davor, dass hohe Strafgebühren fällig werden, wenn darauf hin Spiele abgesagt werden. "Es gibt Verträge mit den Spielern und Sponsoren", sagt er. Zudem wäre der gesamte Sportverein heimatlos. Wie wichtig dem Verein seine Sportstätte ist, hat er erst vor Kurzen eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Bei einem Wasserschaden haben die Mitglieder die Sanierungarbeiten durch Eigenleistungen in Höhe von 70.000 Euro unterstützt.
Die nächste Sitzung des Samtgemeinderats ist am Donnerstag, 4. Dezember, geplant.
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