Rauchverbot ab 1. Oktober sorgt für schlechtes Klima
Dicke Luft im Rathaus Apensen
sla. Apensen. Ein Rauchverbot ab 1. Oktober, Aschenbecher und ein Raucherüberstand sorgen für dicke Luft im Apensener Rathaus. "Grundsätzlich freut es mich, dass das Thema Nichtraucherschutz von der Hauptverwaltungsbeamtin aufgegriffen wird", sagt Samtgemeinderatsmitglied Andreas Steltenpohl (CDU). Allerdings bezweifelt dieser die guten Absichten von Verwaltungschefin Petra Beckmann-Frelock, sondern wirft ihr vor, damit insbesondere eine Mitarbeiterin, die starke Raucherin ist, verärgern zu wollen.
In einem dem WOCHENBLATT vorliegenden Brief teilt Steltenpohl seine Ansichten mit und kündigt seinen Antrag an, dass die Verwaltung die Kosten für einen Unterstand oder eine Verbesserung beziehungsweise Verlagerung des Raucherraums ermitteln und nach Abwägungen der Alternativen zur Verfügung stellen soll.
Des Weiteren sollen die Aschenbecher vor den Eingängen verlagert werden - und der Rat darüber informiert werden, ob der Personalrat vor der Entscheidung der Hauptverwaltungsbeamtin ab 1. Oktober ein Rauchverbot im Gebäude auszusprechen, beteiligt wurde. Das künftig vor oder neben dem Rathaus geraucht werde, könne nicht die Lösung sein, sagt Steltenpohl.
Auf WOCHENBLATT-Nachfrage äußerste Petra Beckmann-Frelock, dass sie aufgrund von etlichen Beschwerden über einen längeren Zeitraum von Rathaus-Besuchern das Rauchverbot erlassen habe, das in ihrer Entscheidungsmacht als Verwaltungschefin stehe. Der Raucherraum wird abgeschafft und soll künftig als Archiv genutzt werden. Auch die Mitarbeiter im Rathaus hätten sich über diese Entscheidung gefreut, so Beckmann-Frelock. Alternativ können Aschenbecher hinter dem Haus aufgestellt werden. In Anbetracht der finanziellen Lage der Samtgemeinde halte sie einen Überstand für Raucher für nicht angemessen. Was läuft eigentlich verkehrt in Apensen, fragt sich bestimmt auch so mancher Bürger, der von den erneuten Unstimmigkeiten zwischen der Samtgemeinde-Bürgermeisterin und einem Ratsmitglied erfährt. Keine Gelegenheit wird ausgelassen, um sich gegenseitig zu attackieren.
Etliche Bürger sind zu Recht genervt, dass in Apensen einfach keine Ruhe einkehrt. Der Verwaltungschefin aus dem Rauchverbot einen Strick zu drehen und vorzuwerfen, sie wolle damit gezielt eine Mitarbeiterin verärgern, ist starker Tobak.
Hat man in Apensen eigentlich keine andere Probleme in Corona-Zeiten? Anscheinend ist man völlig vernebelt, dass hier eine Sucht, wie das gesundheitschädliche Rauchen unterstützt werden soll, indem aus Steuergeldern und einer klammen Haushaltskasse ein Überstand finanziert wird, damit Raucher im Trockenen qualmen können - das geht gar nicht! Susanne Laudien Viel Rauch um nichts
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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