Eine recht simple Lösung: Neuer Vorschlag für Apensens Verkehrsproblem
jd. Apensen. Die Grünen machen aus ihrer Ankündigung, sich für eine weitere Ortsentlastungsstraße für Apensen einzusetzen, Ernst: Die gemeinsame Gruppe aus Grünen und unabhängigen Wählern (UWA) hat bei der Samtgemeinde beantragt, dass eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wird. Die Trassenführung entspricht in etwa dem Verlauf, den das WOCHENBLATT bereits vor kurzem skizziert hat. Die Gruppe verweist in ihrem Antrag auf die bereits ins Feld geführten Argumente: Dazu zählen vor allem die Probleme für Linksabbieger in der Zevener Straße, der "Schleichverkehr" durch Anliegerstraßen sowie die Schulwegsicherheit. Nun hat sich ein junger Leser mit einer ganz anderen Idee ans WOCHENBLATT gewandt, wie die verfahrene Verkehrssituation im Apenser Ortskern zu lösen ist.
"Ausgerechnet die Grünen wollen jetzt die Natur zubetonieren", wundert sich Timm Kopke aus Apensen. Als 20-jähriger, politikinteressierter Apenser verstehe er die Welt nicht mehr. Er kritisiert vehement den Vorschlag der Grünen, östlich des Ortes eine weitere Umgehung zu schaffen. Gerade im Osten von Apensen sei die Natur noch weitgehend intakt, so Kopke. Besonders an Wochenenden werde dieses Naherholungsgebiet von unzähligen Spaziergängern genutzt. "Dieses Stückchen 'heile Welt' soll nun von einer lärmenden Autostraße zerschnitten werden?", fragt sich Kopke, der zugleich den Nutzen einer solchen Straße in Zweifel zieht. Nach seiner Ansicht würde kaum ein Autofahrer, der von Süden kommend nach Stade unterwegs sei, einen "riesigen Bogen" um Apensen fahren.
Kopke belässt es aber nicht bei der bloßen Kritik. Er hat sich selbst Gedanken gemacht, wie sich der innerörtliche Verkehrsfluss in Apensen verbessern lässt. Seine Lösung sei recht simpel und wesentlich kostengünstiger als der Bau einer millionenteuren Umgehung, so Kopke. Er schlägt vor, die aus der Zevener Straße kommenden Autofahrer, die nach Buxtehude wollen, nach links in die Straße "Beim Untervogt" einbiegen zu lassen und über die Stader Straße auf den Kreisel in der Ortsmitte zu lenken (siehe Skizze). Wer auf der Zevener Straße weiter geradeaus fährt, müsste dann zwangsäufig nach rechts in die Beckdorfer Straße einbiegen. Ein nervenaufreibendes Einfädeln nach links gäbe es dann nicht mehr. Gleichzeitig könnte durch eine Verkehrsinsel die Sicherheit für die Fußgänger und vor allem für die Schulkinder erhöht werden.
Kopke hat seine Ideen auch an die Apenser Parteien geschickt und hofft, dass seine Anregungen von den Politikern aufgegriffen werden: "Mir ist es sehr wichtig, Straßenneubauten zu verhindern, die meine und die nächste Generation finanziell schwer belasten und naturnahe Flächen zerstören."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.