"Keine Planung erkennbar" - Fünf Fragen an die Grünen in der Samtgemeinde Apensen zur Kommunalwahl 2016
jd. Apensen. Die Bürger in Niedersachsen entscheiden am 11. September über die Zusammensetzung der politischen Gremien vom Gemeinderat bis zum Kreistag. Das WOCHENBLATT hat allen Parteien und Wählergemeinschaften, die zu den Wahlen antreten, fünf Fragen gestellt. Die Antworten werden auf den Ortsseiten der Mittwochs-Ausgaben abgedruckt. Das sagen die Grünen in der Samtgemeinde Apensen:
Was sind die drei wichtigsten Projekte, die der nächste Rat unbedingt voranbringen soll?
Mehr Transparenz und Bürgernähe: Entscheidungen für die Bürger sind wegen mangelnder Informationen durch den Samtgemeinde-Bürgermeister häufig nicht nachvollziehbar.
Riesige Verschuldung der Samtgemeinde: Eine perspektivische Planung (Kosten/Nutzen-Analyse) ist bei der Verwaltungsspitze nicht erkennbar; z.B. Einführung der Einheitsgemeinde würde erhebliche Kosten sparen. Verbesserung der Infrastruktur: Angebote für Jugendliche und ältere Menschen, öffentlicher Nahverkehr, mehr kleine, günstige Mietwohnungen).
Wie stellen Sie sich für die kommenden Jahre die Integration der Flüchtlinge innerhalb der Samtgemeinde Apensen vor?
Ganz wichtig: weitere Unterstützung für ehrenamtliche Helfer und die beteiligten Vereine; Gelegenheiten zum gegenseitigen Kennenlernen fördern; Hilfe bei der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten, auch kleine Tätigkeiten; dezentrale und damit integrations- und sprachfördernde Unterbringung anstreben.
Die nicht vorhandene Streitkultur in den Räten der Samtgemeinde Apensen wird von den Bürgern äußerst kritisch gesehen. Wie wollen Sie sich einbringen, damit die Ratsarbeit und die Zusammenarbeit mit der Verwaltung künftig konstruktiver vonstatten geht?
Leider wirklich ein Apenser Problem: Alle Ratsmitglieder sind gefordert, sich größtmögliche Mühe zu geben, die notwendige kritische und sachliche Auseinandersetzung vor Entscheidungen nicht mit persönlichen Angriffen zu versehen. Besonders gefordert sind diejenigen, die die Sitzungen leiten, auf die Einhaltung einer angemessenen Streitkultur zu achten. Gemeinsame private Treffen können Probleme abbauen. Vielleicht wird ein Mediator gebraucht.
Ist die Samtgemeinde Apensen ein attraktiver Wohnstandort oder sind hier Verbesserungen nötig (etwa für junge Familien)?
Ja, Apensen ist im engen „Speckgürtel“ von Hamburg und ein attraktiver Wohnstandort.
Aber Verbesserungen sind notwendig: sozialere Kosten der Kitas, Ganztagsbetreuung in den Schulen; die Schaffung bezahlbaren Wohnraums; bessere Angebote für junge und ältere Mitbewohner; die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung als ungerechte Forderung an wenige; besserer, auch kostengünstigerer ÖPNV; die Stärkung von Einzelhandel und Handwerk vor allem auch in Beckdorf und Sauensiek.
Der demografische Wandel ist in vollem Gange. Wie sollten sich die Samtgemeinde und die Mitgliedskommunen auf diese Entwicklung einstellen?
Weiter erforderlich bzw. wünschenswert: Die Einrichtung von Mehrgenerationenhäuser und/oder andere alternative Wohnprojekte, Verbesserung der Mobilität (Bürgerbus?), die bisherige ärztliche Grundversorgung durch die Ansiedlung von Fachärzten verbessern.
• Die Kandidaten der Grünen für den Samtgemeinderat:
Dieter Kröger, Stefan Jopp, Peter Löwel, Marion Augustin
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