Schulden für die Schulen: Samtgemeinde Apensen muss weitere Kredite aufnehmen
jd. Apensen. In der Samtgemeinde Apensen und in den drei Mitgliedskommunen haben die Haushaltsberatungen begonnen. In den kommenden Wochen befassen sich die Politiker zunächst in den Ausschüssen und dann abschließend in den Räten mit dem Zahlenwerk für 2018. In den Haushaltsplan-Entwürfen, die Kämmerer Peter Riebesell jetzt vorlegte, sind zum Teil hohe Investitionen vorgesehen. Allein bei der Samtgemeinde geht es um fast sechs Mio. Euro - hauptsächlich für den Anbau der Apenser Isern-Hinnerk-Grundschule und für die Erweiterungen der Grundschule in Wiegersen.
Dafür wächst aber auch der Schuldenberg: Zusätzlich zu den 14,3 Mio. Euro, mit denen die Samtgemeinde schon jetzt in der Kreide steht, kommen 2018 weitere 5,5 Mio. Euro hinzu. "Die Schulen sind Pflichtprogramm", sagt dazu Rathauschef Peter Sommer: Eine Diskussion, ob die Kreditaufnahme notwendig sei, erübrige sich damit. Ebenfalls keine Kür, sondern Pflicht stellen die drei neuen Feuerwehrgerätehäuser dar, die in diesem Sommer fertiggestellt und inzwischen in Betrieb genommen worden sind. Dafür nahm die Samtgemeinde bereits sieben Mio. Euro an Krediten auf - allerdings zu einem höchst attraktiven Zinssatz von nicht einmal einem halben Prozent.
Das frische Geld für die Schulen wird nun wieder etwas teurer werden: Laut Riebesell soll der Zinssatz bei knapp über einem Prozent liegen. Das ist aber immer noch herzlich wenig im Vergleich zu den Konditionen der übrigen Kredite: Bei denen muss die Samtgemeinde Zinsen zwischen zwei und fast fünf Prozent "abstottern". Allein an Tilgungsleistungen sind für 2018 knapp 800.000 Euro vorgesehen - bei einem Haushaltsvolumen von 13,8 Mio. Euro.
Neben der neuen Kreditaufnahme finanziert sich der Samtgemeinde-Haushalt vor allem durch die Umlage aus den Mitgliedskommunen. Diese Umlage wird sich auf rund 4,7 Mio. Euro belaufen. Größter Einzahler ist die Gemeinde Apensen (57 Prozent), Beckdorf kommt auf 23 Prozent und Sauensiek auf knapp 20 Prozent. Weiter verringert haben sich die Zahlungen, die es vom Land im Rahmen des Finanzausgleichs gibt: Sie belaufen sich 2018 auf 900.000 Euro. Diese finanziellen Zuwendungen orientieren sich an der Finanzkraft einer Gemeinde: "Hinsichtlich des Steueraufkommens im Ort hält die positive Entwicklung an", berichtet Riebesell. Die Kehrseite der steigenden Steuerkraft: Es kommt weniger Geld aus Hannover in die Kasse.
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