Sommerkleidung bei Polizei und Feuerwehr?
Blaulicht-Helden trotzen sommerlicher Hitze

Die vollausgerüsteten Feuerwehrmänner, in der herkömmlichen Schutzkleidung, warten auf ihren Einsatz | Foto: Oliver Weiß
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Der Hochsommer sorgte in der letzten Woche für Temperaturen bis zu 38 Grad. Wer nicht das Glück hat in einem klimatisierten Büro zu arbeiten, dem dürfte die brütende Hitze ganz schön zu schaffen machen. Besonders Arbeitnehmer, die zwecks Sicherheitsmaßnahmen spezielle Schutzkleidung tragen müssen, kämpfen mit den extremen Gradzahlen. Feuerwehrmänner und Polizisten sind da an vorderster Front. Das WOCHENBLATT hat sich umgehört, wie diese Berufsgruppen mit den sommerlichen Temperaturen umgehen.
Wie Jan Krüger, Polizeisprecher der Polizeiinspektion Harburg, verrät, gibt es keine spezielle "Sommer-Uniform", jedoch stünden Hosen aus verschiedenen Materialien zur Verfügung, die je nach Stoff leichter oder schwerer seien. Auch gebe es kurzärmlige Poloshirts, die für etwas Abkühlung sorgen. "Wichtig ist, dass die Polizisten optisch als solche zu erkennen sind und die Kleidung eine gewisse Schutzfunktion erfüllt", erklärt Jan Krüger. Deshalb seien auch weder kurze Hosen noch leichteres Schuhwerk erlaubt. Obligatorisch sei auch die gelbe Schutzweste, die jeder Polizist im Einsatz trägt. Christopher Neumann von der Polizeiwache Buchholz sieht in den Überzieh-Westen im Gegensatz zu den Vorgängern, die unter dem Hemd getragen wurden, einen entscheidenden Vorteil. "Wenn man am Schreibtisch mal eben einen Bericht ausfüllt und sich zwischendurch kurz abkühlen will, sind die neuen Westen wesentlich leichter abzulegen als die, die druntergezogen wurden", erklärt der 28-Jährige. Am angenehmsten sei es allerdings im Auto, denn dort gebe es standardmäßig eine Klimaanlage.

Christopher Neumann in seiner Polizeiausrüstung. Bei heißen Temperaturen darf er ein Poloshirt tragen | Foto: pm
  • Christopher Neumann in seiner Polizeiausrüstung. Bei heißen Temperaturen darf er ein Poloshirt tragen
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Die Feuerwehr hat schon berufsbedingt mit heißen Temperaturen zu tun. Eine angemessene Schutzkleidung ist daher unabdinglich, schließlich hält so ein Anzug über 1.000 Grad stand. Bei Brandeinsätzen im Innenraum kann folglich auf keine leichtere Montur zurückgegriffen werden. Die herkömmliche Ausrüstung mit Flasche, Gestell und Maske wiegt etwa 20 Kilogramm, bei sommerlichen Außentemperaturen kann das schnell zur Erschöpfung führen. Wie der Kreisbrandmeister Volker Bellmann erklärt, gebe es deshalb für bestimmte Aufgaben dünnere und leichtere Schutzkleidung. Diese dürfe aber nur bei technischen Hilfeleistungen, Vegetationsbrandbekämpfung oder Ausbildungsdiensten getragen werden. Einige Ortsfeuerwehren, wie etwa Buchholz und Trelde, verfügen schon über die Sonderausrüstung. Teilweise sei diese über den Förderverein angeschafft worden, so der Pressesprecher der Feuerwehr Buchholz, Oliver Weiß. "Es ist ein spürbarer Unterschied zwischen der leichten Ausrüstung aus Baumwolle und der herkömmlichen Schutzkleidung, die sehr viel stärker isoliert und aus hitzebeständigem Material ist", erklärt Weiß weiter. Gerade bei der Waldbrandbekämpfung, die sich über Stunden erstrecken kann, sei die Sonderausrüstung deshalb sinnvoll. Viele Feuerwehrmänner zögen dabei nach einiger Zeit ihre gut isolierten Jacken aus, um Abkühlung zu finden. Da das aber gefährlich ist und zu Verbrennungen führen kann, spricht Oliver Weiß sich für die Anschaffung dieser Zusatz-Ausrüstung aus.
In Buxtehude (Landkreis Stade) sind die Feuerwehrleute mit keiner Zusatzausrüstung ausgestattet und das findet Stadtbrandmeister Horst Meyer auch gut so: "Dann würden sich viele an heißen Tagen schon von vornerein die alternative Kleidung anziehen und wenn dann mal doch spontan ein Atemschutzeinsatz gefordert ist, sind sie falsch ausgerüstet. Dafür können die Einsatzleiter aber je nach Einsatz entscheiden, ob die Jacke und der Helm ausgezogen werden dürfen. Das haben wir kürzlich auch bei einem Flächenbrand so gemacht." Bei allen anderen Bränden und bei Verkehrsunfällen würden die Buxtehuder aber grundsätzlich die volle Schutzkleidung anbehalten, um sich vor umherfliegenden Teilen zu schützen und mit den Reflektorjacken gesehen zu werden. Besonders die Atemschutzgeräteträger seien auf die ganze Ausrüstung angewiesen. "Die müssen dann natürlich Pause machen und werden bei längeren Einsätzen abgelöst, anstatt mehrfach wieder in das brennende Haus reingehen zu müssen", sagt Meyer. "Wir haben immer genug Trinkwasser dabei und hatten glücklicherweise bisher auch noch keinen, der wegen der Hitze kollabiert ist."

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Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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