Kriseninterventionsteam der Johanniter
Der Anlass ist immer ein schrecklicher
Krisenintervention der Johanniter schaut auf 97 Einsätze zurück / Ehrenamtliche betreuten 417 Personen.
(mum). Immer wenn das Kriseninterventionsteam der Johanniter im Einsatz ist, ist etwas Schreckliches passiert: Dann hat jemand seinen Angehörigen völlig unerwartet verloren - bei einem Unfall, durch Suizid, plötzlichen Kindstod oder ein Gewaltverbrechen. Im Jahr 2019 haben die ehrenamtlichen Helfer aus dem Regionalverband Harburg 97 Einsätze absolviert und damit 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt betreute das 23-köpfige Team 417 Personen, elf Mal waren mehrere Teams im Einsatz. Am häufigsten war die Gruppe aufgrund von Tod in der Häuslichkeit (28 Fälle), zur Betreuung von Angehörigen nach Suizid (24 Fälle) und nach Verkehrsunfällen (21 Fälle) im Einsatz. In 14 Fällen fand eine Einsatznachsorge statt. Dabei werden Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst nach besonderen Einsätzen begleitet, um das Erlebte zu verarbeiten.
Die Ehrenamtlichen nehmen sich viel Zeit für ihre verantwortungsvolle Aufgabe, die Trauernden und Traumatisierten aufzufangen: Die durchschnittliche Einsatzdauer betrug vier Stunden. Der längste Einsatz dauerte elf Stunden. Erstmals erreichte das Team eine Jahresbilanz von mehr als 1.000 Einsatzstunden.
"Wir bieten den Betroffenen durch unsere Gespräche Halt, Struktur und Sicherheit. Wir helfen, nach dem schweren Verlust Strategien für die folgenden Stunden und Tage zu erarbeiten und Perspektiven herzustellen. Wir geben pragmatische Hilfestellung und unterstützen die Betroffenen, ihr soziales Netzwerk zu aktivieren", erklärt Ingo zum Felde, Leiter des Kriseninterventionsteams.
Das Team der Krisenintervention wurde 2011 im Landkreis Harburg gegründet. Inzwischen zählt die Gruppe 23 Mitglieder. Alle arbeiten ehrenamtlich, haben einen Beruf, dem sie nachgehen und können trotzdem eine 24-Stunden-Bereitschaft an 365 Tagen im Jahr sicherstellen. Damit sie helfen können, haben die Ehrenamtlichen eine umfassende Ausbildung bei den Johannitern absolviert und sind auf verschiedenste Situationen vorbereitet.
• Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.johanniter.de/harburg.
Mit Spenden unterstützen
Spenden helfen, die Arbeit und Ausbildung des Kriseninterventionsteams zu unterstützen:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Regionalverband Harburg
Bank für Sozialwirtschaft
Verwendungszweck: Krisenintervention
IBAN: DE36 3702 0500 0004 3245 20.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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