Buchholzer Ärztin hilft im Südsudan
100 Operationen in neun Tagen

Hilfe zur Selbsthilfe: Mediziner aus Deutschland führten die Operationen durch, beobachtet von Ärzten und Pflegern aus dem Südsudan  | Foto: Verein Health Initiative South Sudan
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  • Hilfe zur Selbsthilfe: Mediziner aus Deutschland führten die Operationen durch, beobachtet von Ärzten und Pflegern aus dem Südsudan
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"Die medizinische Situation im Südsudan ist schockierend", berichtet Diana Joseph (41). Die Oberärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe am Buchholzer Krankenhaus weilte jüngst mit fünf weiteren Ärzten sowie drei Krankenschwestern des von ihr im Jahr 2018 gegründeten Vereins Health Initiative South Sudan in ihrem Heimatland. Im Krankenhaus der 240.000-Einwohner-Stadt Wau führte das Ärzteteam, darunter mit Oliver König ein zweiter leitender Oberarzt des Krankenhauses Buchholz, innerhalb von nur zwei Wochen etwa 100 Operationen durch. Dass der ehrenamtlich tätige Verein das bewerkstelligen konnten, ist auch den WOCHENBLATT-Leserinnen und -Lesern zu verdanken, die nach dem Bericht über Diana Joseph im vergangenen November fleißig für den Verein spendeten.
Mindestens einmal pro Jahr reist Diana Joseph mit ihren Mitstreitern in den Südsudan, um vor Ort zu operieren, aber auch die lokalen Mediziner zu schulen. "Es fehlt im Südsudan im medizinischen Bereich an allem", beschreibt die Oberärztin die dramatische Lage. Dem steht eine große Anzahl von Menschen entgegen, die dringend eine Operation benötigen. 800 Patienten hatten sich angemeldet, nachdem sie durch Werbeschilder und Radiodurchsagen auf die Aktion aufmerksam wurden. Viele nahmen lange Wege in Kauf. Der Schwerpunkt lag auf Schilddrüsen-Operationen, doch auch Leistenbrüche wurden versorgt, zudem Bauch-, Zysten-, Gebärmutter- und Prostata-OPs durchgeführt. Dass das Ärzteteam nur knapp ein Achtel der Patienten versorgen konnte, habe in ihr eine "Gefühlsachterbahn" ausgelöst, berichtet Diana Joseph. "Ich habe zwischendurch gedacht, dass ich viele Menschen im Stich gelassen habe", sagt sie. Zurück in Deutschland, wisse sie, dass das Team auch viel Gutes geleistet habe. 
Das will der Verein Health Initiative South Sudan, dessen Vorsitzende Diana Joseph ist, in Zukunft noch öfter tun. "Unser Ziel ist es, mehr als einmal pro Jahr in den Südsudan zu reisen", betont Joseph. Dafür seien Spenden dringend notwendig. Die medizinische Seite steht bereit: Viele Kollegen aus Buchholz und dem gesamten Bundesgebiet hätten Interesse bekundet, beim nächsten Einsatz in einem der ärmsten Länder der Welt dabei zu sein. 
Wer den Verein Health Initiative South Sudan e.V. unterstützen möchte, kann hier spenden: Deutsche Skatbank, IBAN: DE04 8306 5408 0004 1956 12. Weitere Informationen unter www.health-initiative-south-sudan.org. (os).

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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