Orgelüberholung Sprötze
1.150 Pfeifen gehen auf Reisen
![Orgelbauer Georg Schloetmann (Mi.), Auszubildender Niklas Perger und Alexander Weißheim
bauten in dieser Woche die Orgelpfeifen in der Kreuzkirche Sprötze ab](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/03/02/9/375119_L.jpg?1583133301)
- Orgelbauer Georg Schloetmann (Mi.), Auszubildender Niklas Perger und Alexander Weißheim
bauten in dieser Woche die Orgelpfeifen in der Kreuzkirche Sprötze ab - hochgeladen von Bianca Marquardt
bim. Sprötze. Staub und alter Schimmel haben der mechanischen Orgel der Kreuzkirchengemeinde Sprötze in den vergangenen Jahrzehnten zugesetzt. Das Schmuckstück, das 1957/58 eingeweiht wurde, verfügt über rund 1.150 Metall- und Holzpfeifen zwischen acht Zentimetern und 2,50 Metern Länge. Diese wurden in dieser Woche von Orgelbauer Georg Schloetmann und seinem Team abgebaut und gingen auf die Reise in die Werkstatt nach Hemmingen bei Hannover.
Die Generalüberholung der Orgel kostet 32.000 Euro. Drei Jahre lang hat die Gemeinde sozusagen darauf gespart. Ein Drittel der Kosten übernimmt die Hannoversche Landeskirche. Die übrigen Mittel stammen aus Spenden- und Kollekteneinnahmen für die Orgelrenovierung aus den vergangenen drei Jahren. Wesentliche Spenden kamen zudem zusammen bei der von Kirchenvorstandsmitglied Dr. Thomas Meyer gestalteten Veranstaltungsreihe "Orgelmusik zum Glockenläuten" und durch mehrere große Einzelspenden (rund 7.000 Euro).
Die Nachkriegsorgel, die damals 30.000 D-Mark kostete, wurde von Paul Ott gebaut. Das Grundregister ist aus Holz, alle anderen Pfeifen sind aus Zinn-/Bleilegierung, die Schau-Seite aus hochwertigem Zinn.
"Der Abbau ist das Leichteste", erklärte Orgelbauer Georg Schloetmann, dessen Werkstatt E. Hammer Orgelbau vor allem in Niedersachsen, aber auch in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen tätig ist. Die eigentliche Arbeit begann in der Werkstatt in Hemmingen. Die über 1.000 Pfeifen müssten alle gereinigt werden. Die Windanlage - der Balg - weise viele Undichtigkeiten auf und erhalte neues Leder, die ausgespielten Klaviaturen würden überarbeitet. "Wenn alles gemacht ist, kommen wir in ca. acht Wochen wieder nach Sprötze und bauen es zusammen", so Schloetmann. "Zum Schluss wird die Orgel intoniert und so das klangliche Profil geschärft und verbessert." Das bedeute, dass an den Klangfarben der einzelnen Register gearbeitet werde. "Danach wird die Orgel gestimmt."
Damit sich alle Interessierten von dem Klangerlebnis überzeugen können, werden ab Mitte April mehrere Einzelkonzerte mit Orgelmusik und verschiedenen Organisten im Laufe des Jahres veranstaltet sowie Ende Juni ein Dankgottesdienst zur Orgelrenovierung. Außerdem will Thomas Meyer weiterhin regelmäßig zur „Orgelmusik zum Glockenläuten“ einladen.
![Orgelbauer Georg Schloetmann (Mi.), Auszubildender Niklas Perger und Alexander Weißheim
bauten in dieser Woche die Orgelpfeifen in der Kreuzkirche Sprötze ab](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/03/02/9/375119_L.jpg?1583133301)
![Ein Teil der abgebauten Orgelpfeifen im Altarraum](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/03/02/2/375122_L.jpg?1583133341)
Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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