Große Spendenbereitschaft für Lipödem
160 WOCHENBLATT-Leser ermöglichten Julia die OP

Lothar Reige (li.) und Eckhard Fitz vom help-Sozialwerk der Friedenskirche in Buchholz richteten das Spendenkonto für Julia Scheidweiler ein - Dank der großen Hilfsbereitschaft der WOCHENBLATT-Leser kam das Geld für ihre Operation schnell zusammen | Foto: sv
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  • Lothar Reige (li.) und Eckhard Fitz vom help-Sozialwerk der Friedenskirche in Buchholz richteten das Spendenkonto für Julia Scheidweiler ein - Dank der großen Hilfsbereitschaft der WOCHENBLATT-Leser kam das Geld für ihre Operation schnell zusammen
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sv. Buchholz. Über dreißig gemeinnützige Vereine hatte Julia Scheidweiler um Hilfe gebeten, um ein offizielles Spendenkonto für die 13.500 Euro teure Liposuktion einzurichten, die das Lipödem (Fettgewebe-Krankheit) in seinem frühsten Stadium noch am ehesten eindämmen kann. Bei allen stand die 23-Jährige vor verschlossenen Türen, nur nicht bei der Friedenskirche. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, das ist unser Motto", sagt Eckhard Fitz, Vorsitzender des Help-Sozialwerks der Friedenskirche in Buchholz. "Als Julias Anfrage kam, haben wir uns zusammengesetzt und es war sehr schnell klar: Natürlich helfen wir ihr."
Seit anderthalb Jahren steckt Julia in einem Kampf gegen diverse Krankheiten. Die Immunkrankheit Akne inversa, bei der ihr regelmäßig Abszesse entfernt werden mussten, hat sie inzwischen überwunden. Aber die Fieberschübe der seltenen Krankheit Sjögren Syndrom und die Suche nach einer Diagnose für ihre plötzliche, krankhafte Gewichtszunahme trotz Essstörung trieben Julia von einem Arzt zum nächsten und dazu regelmäßig ins Krankenhaus. Bis eine Ärztin der 23-Jährigen endlich das Lipödem diagnostizierte, hatte Julia bereits all ihr Geld in Ärzte und Operationen gesteckt, die nicht von der Krankenkasse übernommen wurden. Auch die Liposuktion, die laut Fachärzten im ersten Stadium des Lipödems noch die größten Erfolgschancen auf eine Eindämmung der Fettgewebekrankheit hat, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse erst im späten Stadium und auch dann nur in seltenen Fällen. Julia stand vor der Wahl: Die Krankheit gewähren lassen oder als 23-jährige Aushilfskraft 13.500 Euro aufbringen.
Mit dem Spendenaufruf im WOCHENBLATT erreichte Julia dann eine Welle der Hilfsbereitschaft. Über 17.000 Euro spendeten rund 160 WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser in kürzester Zeit und ermöglichten Julia so die Operation.
"Ohne die Unterstützung der Spender wäre das nicht möglich gewesen", sagt Julia und die Dankbarkeit ist ihr deutlich anzumerken. "Mit so viel Hilfsbereitschaft hätte ich nicht gerechnet, gerade in diesen Zeiten, da die meisten durch Corona und Kurzarbeit selbst eingeschränkt sind. Dass so viele trotzdem noch etwas abgegeben haben, finde ich ganz stark."
Sieben Liter krankes Fettgewebe wurden ihr aus den Oberschenkeln entfernt, nun muss sie bis Ende Dezember abwarten und heilen, bevor das restliche kranke Gewebe aus ihren Waden entfernt werden soll. Damit Julia den Spendenüberschuss dafür verwenden kann, planen die Vorsitzenden des Sozialwerks, Eckhard Fitz und Lothar Reige, das Spendenkonto noch bis ins nächste Jahr offen zu lassen. Sollten nach der OP immer noch Spendengelder übrig bleiben, möchte Julia das Geld zusammen mit dem Sozialwerk für gute Zwecke spenden.
In der Zwischenzeit hat sie von den Ärzten viel Bewegung verschrieben bekommen - darüber freut sich die begeisterte Wanderin natürlich besonders. Nächste Woche geht es endlich zurück zur Arbeit und damit hoffentlich auch wieder zurück in ein Stück Normalität.

Julia Scheidweiler braucht Hilfe, um gesund zu werden
Lothar Reige (li.) und Eckhard Fitz vom help-Sozialwerk der Friedenskirche in Buchholz richteten das Spendenkonto für Julia Scheidweiler ein - Dank der großen Hilfsbereitschaft der WOCHENBLATT-Leser kam das Geld für ihre Operation schnell zusammen | Foto: sv
Julia Scheidweiler - hier mit Kater Eddy - ist den vielen Spendern unglaublich dankbar, die ihr so schnell die Operation ermöglicht haben. Nach drei Wochen Erholung von der OP freut sie sich, nächste Woche wieder zur Arbeit gehen zu können | Foto: sv
Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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