Borkenkäfer und Sturmschäden:
66 Hektar Wald mussten in Buchholz gefällt werden
os. Buchholz. Die städtischen Waldflächen in Buchholz, auf denen die Bäume wegen des Borkenkäferbefalls gerodet werden mussten, sollen in Absprache mit den Forstbehörden umgehend wieder aufgeforstet werden. Das hat der Verwaltungsausschuss jetzt in seiner nichtöffentlichen Sitzung mehrheitlich beschlossen. Zudem soll die Verwaltung versuchen, Fördermittel bei Bund und Land zu beantragen. Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse soll auch mit privaten Waldbesitzern Gespräche führen, deren Flächen ebenfalls gerodet werden mussten, um eine zeitnahe Wiederaufforstung zu erreichen.
Im Stadtgebiet von Buchholz mussten bislang 66 Hektar Wald gefällt werden, davon 5,4 Hektar auf städtischem Grund und Boden. Diese Zahlen nannte Grünamtschef Thomas Söller auf der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. Insgesamt gebe es in Buchholz 2.553 Hektar Waldflächen, 138 Hektar davon sind in städtischem Besitz.
Auch die Fällung auf einem Grundstück am Stucksberg zwischen den Ortschaften Vaensen und Dibbersen sei auf den Borkenkäferbefall zurückzuführen, erklärt Torben Homm von der zuständigen Forstbetriebsgemeinschaft Forstverband Jesteburg auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Auch wenn der Borkenkäfer derzeit nicht aktiv sei, habe man noch mit den Spätfolgen aus den vergangenen beiden Jahren zu tun. Zudem habe der Orkan Sabine, der am 9. und 10. Februar auch den Landkreis Harburg traf, für weitere Waldschäden gesorgt. Das Problem: "Die Baumschulen können gar nicht so schnell für den Nachschub sorgen, der nach den Baumfällungen besteht", betont Homm. Deutschlandweit seien 245.000 Hektar Wald wegen des Borkenkäferbefalls oder Sturmschäden gefallen.
Der sehr nasse Februar sei gut für die Wälder gewesen, für die Förster aber ein "Riesenproblem" bei der weiteren Beseitigung der Käferschäden. Homm hofft darauf, dass es in den kommenden Wochen nicht zu schnell zu warm wird. Denn: Ab einer Temperatur von 18 Grad wird der Borkenkäfer wieder aktiv. Dann könnten neue Schäden in den Wäldern auftreten. "Insgesamt sehe ich die Entwicklung mit großer Sorge", erklärt Homm.
Der Forstverband tue alles, um gerodete Flächen schnell wieder aufzuforsten. "Das A und O sind die Bodenverhältnisse vor Ort", betont Homm. Danach könne entschieden werden, welche Bäume für den jeweiligen Standort am geeignetsten seien. "Wir müssen auch die klimatischen Verhältnisse in der Zukunft im Auge haben. Deshalb korrigieren wir manchmal auch Entscheidungen, welchen Baum wir anpflanzen", so Homm. Nicht immer seien Bäume mit schnellem Holzwuchs die beste Wahl. Derzeit seien vor allem die Douglasie, die amerikanische Roteiche, aber auch die Kiefer angesagt. Buchen dagegen würden nach einem umfangreichen Baumsterben in Südniedersachsen derzeit kritischer gesehen.
Homm versprach, dass die Schäden an den Wegen beseitigt werden sollen, die durch große Harvester entstanden sind: "Wir rücken das sobald wie möglich wieder gerade." Zu den besonders betroffenen Wegen gehören die am Brunsberg in Sprötze, wo ein ganzer Waldrand umgestaltet wurde. Diese Maßnahme ist nach Angaben von Buchholz' Grünamtschef Söller in Kürze beendet.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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