150 Jahre Eisenbahn in Buchholz
Als die BHE in die Nordheide kam
In diesem Jahr besteht die Bahnlinie Bremen-Hamburg seit 150 Jahren. In Kooperation mit dem Bahnexperten Dierk Lawrenz und dem Stadtarchiv Buchholz blickt das WOCHENBLATT in einer Serie auf die Ereignisse und die Entwicklung von Buchholz zur Eisenbahnerstadt zurück. Im zweiten Teil geht es um die Berlin-Hamburger Eisenbahn Gesellschaft (BHE).
Wie in der ersten Folge berichtet, erreichte neben der Strecke Bremen-Hamburg der Köln-Mindener Eisenbahn (KME) im Jahr 1874 noch eine zweite Eisenbahnverbindung die Nordheide. Am 31. Dezember 1874 wurde die Strecke Lüneburg-Buchholz der Berlin-Hamburger Eisenbahn Gesellschaft (BHE) eröffnet. Sie hatte im Jahr 1870 die Konzession für eine Verbindung von Wittenberge an der Bahnstrecke Berlin-Hamburg über Dömitz und Dannenberg nach Lüneburg an der Bahnstrecke Hannover-Hamburg und weiter nach Buchholz an der Bahnstrecke Bremen-Hamburg erhalten.
Die ursprünglichen Überlegungen der BHE sahen einen zweigleisigen Aus- und einen Weiterbau nach Bremerhaven vor, wodurch ein schneller Fernverkehr von Berlin zu einem weiteren Nordseehafen und zu den Auswandererschiffen nach Übersee ermöglicht werden sollte. Als die Strecke 1874 in Betrieb ging, hatten sich die Prioritäten aber geändert, da die konkurrierende „Amerika-Linie“ über Magdeburg-Uelzen-Soltau-Bremen schon 1873 den Betrieb aufgenommen und den Verkehr an sich gezogen hatte. Die Strecke von Wittenberge nach Buchholz blieb daher eingleisig und endete zunächst in der heutigen Nordheidestadt. Reisende in Richtung Bremen konnten dort in die Züge der KME wechseln. Erst 27 Jahre später, am 1. Februar 1902, erfolgte der eingleisige Weiterbau der Strecke nach Bremervörde und Bremerhaven.
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch historische Fotos aus der Buchholzer Eisenbahngeschichte in Ihrer Sammlung haben, würde sich Buchholz' Stadtarchivarin Susanne Lang über eine Kontaktaufnahme per E-Mail an susanne.lang@buchholz.de freuen.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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