Amnesty International Buchholz: Hilfe für Oppositionelle in aller Welt

Hoffen auf Unterstützung: Magda Saulich (li.) und Sylvia Effenberger von der AI-Gruppe Buchholz
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os. Buchholz. Wenn am 9. und 21. September in der Türkei weitere Prozesse gegen die Menschenrechtsverteidigerin und Rechtsanwältin Eren Keskin beginnen, werden die zwölf Mitglieder der Buchholzer Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) das Prozedere genau verfolgen. Seit mehreren Jahren verfolgt AI Buchholz die Verfahren des türkischen Staats gegen Keskin und tut alles, auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Zweimal war die Rechtsanwältin schon zu Gast in Buchholz. "Amnesty International hat zwar keine politische Macht, aber durch unsere beständige Öffentlichkeitsarbeit haben wir schon häufig erreicht, dass Gefangene freigelassen wurden oder zumindest Hafterleichterungen bekommen haben", erklärt Magda Saulich, Sprecherin der AI-Gruppe Buchholz.
Eren Keskin setzt sich laut AI seit Jahrzehnten für die Menschenrechte in der Türkei ein und unterstützt z. B. Frauen, die Opfer sexualisierter Gewalt wurden, sowie Angehörige von Minderheiten. Wegen ihrer Unterstützung für die prokurdische Zeitung "Özgür Gündem", die mittlerweile verboten ist, drohen Keskin lange Haftstrafen. Ihr wird u. a. "Propaganda für eine terroristische Organisation" vorgeworfen. Bislang wurden weit mehr als 100 Gerichtsverfahren gegen Keskin angestrengt, die Gesamtstrafe beläuft sich auf mehr als 16 Jahre.
Die AI-Gruppe Buchholz setzt sich bereits seit 45 Jahren für die Rechte von Menschen ein, die von Staaten verfolgt werden. Magda Saulich und ihrer Mitstreiterin Sylvia Effenberger ist bewusst, dass vieles symbolisch ist, z. B. Karten mit aufmunternden Worten an die Verfolgten und Inhaftierten. "Gerade diese Unterstützung ist aber wichtig", erklärt Effenberger. Besonders viele Briefe werden beim sogenannten Briefmarathon verschickt, den AI immer rund um den 10. Dezember, den Tag der Menschenrechte, in der Stadtbücherei Buchholz veranstaltet. Zehn Fälle von Menschenrechtsverletzungen werden dort stets vorgestellt. Derzeit sei die Lage in Weißrussland, Russland und in der Türkei für Oppositionelle besonders schwierig, betont Magda Saulich. Wer sich über die Fälle informieren möchte, kann das auf der Internetseite www.amnesty.de tun.
Die AI-Gruppe Buchholz freut sich über weitere Mitstreiter, vor allem jüngere. Wer Interesse hat, kann sich bei Magda Saulich unter Tel. 04181-4524 melden oder zu einem Treffen kommen. Diese finden an jedem zweiten Montag im Monat ab 19 Uhr im Gemeindehaus der St.-Petrus-Kirchengemeinde Buchholz (Wilhelm-Meister-Str.) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Steht in der Türkei erneut vor Gericht: Eren Keskin | Foto: Amnesty International / Majority World
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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