„André Schulz ist ein toller Motivator“
Ohne Ehrenamt wäre die Gesellschaft ärmer - WOCHENBLATT-Serie mit der Freiwilligenagentur "f.e.e": Petra und Jens Castagne sind Mitglieder der BFC-Laufgruppe von André Schulz
os/nw. Buchholz. Millionen Bundesbürgerinnen und Bürger arbeiten ehrenamtlich. Sie trainieren Sportler, führen die Vereinskasse, kümmern sich um Kranke, spenden Trauernden Trost, betreuen Flüchtlinge. Ohne Ehrenamtliche ginge vieles nicht mehr in Deutschland. In Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur "f.e.e" (freiwillig, ehrenamtlich, engagiert) stellt das WOCHENBLATT in einer fünfteiligen Serie Menschen vor, die Ehrenamt geben und nehmen. Beide Seiten profitieren. Heute im Doppel-Interview: Trainer André Schulz von der "Running School" des Buchholzer FC (BFC) sowie die Teilnehmer Petra (52) und Jens (58) Castagne aus Buchholz.
WOCHENBLATT: Welche drei Begriffe verbinden Sie mit Ihrem Ehrenamt?
André Schulz: Freiwillig, Spaß und Motivation.
WOCHENBLATT: Wie engagieren Sie sich beim BFC?
Schulz: Seit Mai vergangenen Jahres bin ich Jugendobmann. Damit bin ich Ansprechpartner für alle Spielerinnen, Spieler, Trainer und Trainerinnen in Richtung Vorstand, dem ich angehöre. Ich bin für Spielverlegungen zuständig und Ansprechpartner für alles, was bei den Trainern im Spielbetrieb so aufläuft. Seit ein paar Monaten bin ich nebenbei noch Lauftrainer. Ich habe eine Laufgruppe. Das macht großen Spaß.
WOCHENBLATT: Wie viel Zeit geben Sie dafür?
Schulz: Pro Woche engagiere ich mich dreimal für jeweils circa drei Stunden.
WOCHENBLATT: Wie sind Sie zum Ehrenamt gekommen?
Schulz: Irgendwann habe ich die Fußballmannschaft meines Sohnes betreut. Ich kann ganz gut organisieren, das hat sich herumgesprochen. Da wurde ich angesprochen und bin dann hineingewachsen. Dass ich Lauftrainer wurde, ist von mir ausgegangen.
WOCHENBLATT: Warum?
Schulz: Ich hatte mal ordentlich etwas auf der Waage und gesundheitlich schon mit Diabetes zu tun. Da habe ich mir fest vorgenommen, dagegen anzugehen. Darüber bin ich an den Ausdauersport geraten. So habe ich über 40 Kilogramm abgenommen und meinen Trainerschein gemacht. Dass so etwas möglich ist, versuche ich den Leuten in meinen Laufgruppen zu vermitteln. Da bekomme ich viel positives Feedback, gerade weil ich das selbst einmal durchgemacht habe, diesen schweren Schritt. Ich will den Leuten zeigen, dass jeder abnehmen kann, wenn er den inneren Schweinehund überwindet.
WOCHENBLATT: Gibt es Unterstützung beim Ehrenamt?
Schulz: Im Verein gilt: Jeder ist für den anderen da. Auch im Vorstand unterstützen wir uns gegenseitig. Wir stimmen uns ab, teilen uns die Aufgaben. Das ist das Schöne daran, dass wir füreinander da sind.
WOCHENBLATT: Was sagen Sie anderen, die Sie sich engagieren wollen?
Schulz: Es gibt so viele Bereiche, in den man sich engagieren kann. Jeder hat seine Talente und persönlichen Stärken, die er einbringen kann. Darauf aufbauend kann jeder jedem Menschen etwas geben und ihm helfen.
WOCHENBLATT: Wer profitiert von Ihrem Engagement?
Schulz: Letztlich der gesamte Jugendbereich des BFC. Aber jeder trägt hier seinen Teil zum großen Ganzen bei. Von meinem Lauftraining profitieren Menschen, die den Laufsport erlernen wollen oder Fußballerinnen und Fußballspieler, die ihre Lauftechnik verbessern wollen. Es ist schön zu sehen, dass viele Leute sagen, ich komme, weil die Gruppe da ist.
WOCHENBLATT: Bekommen Sie Anerkennung oder Dank?
Schulz: Ja! Lächeln, Schulterklopfen, nette Worte, Gesten. Manchmal auch Mails. „Das hast du gut gemacht.“ oder „Du hast dich gut ausgedrückt.“ Auch von den Trainern kommt viel positives Feedback.
Das sagen Petra und Jens Castagne:
WOCHENBLATT: Was verbinden Sie mit André Schulz?
Petra Castagne: Power, Motivation, Engagiertheit und Freundlichkeit.
WOCHENBLATT: Warum sind Sie der Laufgruppe beigetreten?
Petra Castagne: Uns begeistert Andrés Motivation. Zudem wollten wir wieder fit werden.
Jens Castagne: Ein bisschen abnehmen wollen wir natürlich auch.
WOCHENBLATT: Wie erleben Sie Ihren Trainer?
Petra Castagne: Er ist sehr motivierend, engagiert, hat tolles Fachwissen und leitet uns damit an. Er sagt uns etwa, wie wir uns warm machen können. Aber vor allem betreut er so individuell, obwohl wir eine Gruppe von acht bis zehn Leuten sind. André berät uns sogar in Ernährungsfragen oder beim Abnehmen. Er bietet also das Komplettpaket!
Jens Castagne: André Schulz ist Motivator und Initiator. Er hat zum Beispiel eine Laufanalyse gemacht oder hat uns geholfen, die richtigen Schuhe zu finden. Er gibt wirklich sein ganzes Wissen weiter.
WOCHENBLATT:Warum laufen Sie nicht allein, sondern in der Gruppe?
Jens Castagne: Wenn es mal regnet, muss man sich überwinden. Das geht in der Gruppe leichter. Wir haben uns als Gruppe sehr schnell gefunden. Man merkt einen großen Zusammenhalt. Am Ende des ersten Kurses mit zwölf Trainingseinheiten sind wir im Büsenbachtal gelaufen. Da waren wir uns einig, dass wir es ohne die Gruppe nie so weit geschafft hätten. Man hat einfach Lust, die Leute wiederzutreffen. Es ist ein großer Unterschied, allein oder in der Gruppe zu laufen, vor allem wenn es dunkel ist oder bei schlechtem Wetter.
WOCHENBLATT: Wie dankt die Gruppe ihrem Trainer?
Petra Castagne: Er hat mal gesagt, dass es für einen Trainer das Schönste sei, wenn die Gruppe zum Schluss klatscht. Ein großer Dank ist für ihn, wenn wir unsere selbst gesetzten Ziele erreichen. Fast das ganze Team nimmt auch am Folgekurs teil. Das ist auch eine Anerkennung für seine Arbeit.
WOCHENBLATT: Was sagen Sie jemandem, der noch nie gelaufen ist?
Petra Castagne: Unbedingt kommen und hier unter Andrés Leitung anfangen!
• Infos zur Laufgruppe unter www.bfc.info (Unterpunkt Running School).
Zur Person André Schulz
(os). André Schulz lebte früher in Buchholz, seit September 2013 wohnt er in Königsmoor. In Hamburg arbeitet der 45-Jährige als Produktmanager. Schulz ist verheiratet und Vater von Zwillingen.
Stichwort "f.e.e"
(os). Seit 2017 bringt das Ehrenamtprojekt "f.e.e" in Buchholz Ehrenamtler, die auf der Suche nach einer Betätigung sind, und Vereine, die Hilfe brauchen, zusammen. In diesem und im kommenden Jahr wird das Projekt mit jeweils 10.000 Euro gefördert. Dieses Jahr wollen die "f.e.e"-Mitarbeiterinnen Grit Weiland, Katrin Müller und Christina Peters nutzen, um zu zeigen, dass sich die Förderung lohnt. Stichwort "f.e.e"
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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