Großes Echo
Artikel über Blinden als Bürokratie-Opfer schlägt hohe Wellen

Der Artikel über den blinden Günter Drögemüller aus Buchholz sorgte für Aufsehen | Foto: ce
  • Der Artikel über den blinden Günter Drögemüller aus Buchholz sorgte für Aufsehen
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Hohe Wellen hat der WOCHENBLATT-Artikel "Als blinder Mensch der Bürokratie ausgeliefert" geschlagen über Günter Drögemüller aus Buchholz, der nach langwierigen Bemühungen vom Landessozialamt endlich den gewünschten Eintrag in seinem Schwerbehindertenausweis bekam. Daraufhin meldeten sich zahlreiche Leser in der Redaktion und prangerten ebenfalls den herrschenden Bürokratie-Wahn an. So berichtete Sabine Heitmann aus Königsmoor von ihrer 92-jährigen Mutter, die in Tostedt lebt und unter einer Makuladegeneration, einer altersbedingten schweren Netzhauterkrankung, leidet. Bei ihr habe das Sozialamt den Eintrag "Bl" für "Blind" im Behindertenausweis bisher abgelehnt. Daher habe die Tochter nun die Einträge von "H" und "aG" (für "Hilflos" und "außergewöhnliche Gehbehinderung") beantragt. "Aber es dauert alles endlos lange, und ich wünsche den Sachbearbeitern beim Landessozialamt, einmal selbst für lange Zeit in so eine missliche Lage zu kommen", so Sabine Heitmann.

• Robin Pleines aus Appel/Oldendorf, der aufgrund einer neurologischen Störung auf den Rollstuhl angewiesen ist, beantragte bereits 2019 einen Schwerbehindertenausweis. Drei seitdem angefertigte Gutachten (eines von ihm in Auftrag gegeben, zwei von Amtsseite) unterstützen laut Pleines seine Eingabe. Einen (positiven) Bescheid gebe es bislang jedoch nicht. "Das Landesamt wehrt sich mit allen Mitteln dagegen, der Fall ist inzwischen vor dem Sozialgericht", schreibt er wütend ans WOCHENBLATT.

• "Die Mitarbeiter dieser Organisationen müssten sich wirklich einmal Gedanken machen, wo ihre Bezüge herkommen", schießt WOCHENBLATT-Leser Dietmar Pauw aus Winsen in Richtung Landessozialamt und andere Bürokratie-lastige Behörden. Deren Mitarbeiter "wissen schon lange nicht mehr: Was ist überhaupt richtig?", so Pauw. Er vergleicht den Ämteraufbau zynisch mit einer Orgel: "In einer Orgel arbeiten nur Pfeifen. Wenn eine dieser Pfeifen falsch klingt, wird sie ausgetauscht - eventuell auch ein ganzes Register."

Günter Drögemüller (90) kämpft um Eintrag in Schwerbehindertenausweis
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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