Asylpolitik hautnah
Buchholzer Fachoberschüler interviewen Flüchtlinge aus der Sprachlernklasse
as. Buchholz. Hautnah Asylpolitik erleben an den Berufsbildenden Schulen Buchholz (BBS): Schüler der Fachoberschule Ernährung und Hauswirtschaft und Flüchtlinge aus der Sprachlernklasse trafen sich jüngst zum Austausch.
Die Zwölftklässler befragten die Flüchtlinge u.a. zu ihrer Geschichte und den Lebensumständen in Deutschland. „Mir ist es wichtig, meinen Schülern im Unterricht die Asylpolitik nicht nur über Fakten zu vermitteln, sondern ihnen auch ‚hautnah‘ mit Beteiligten zu zeigen“, so Lehrerin Stefany Lemm.
Die BBS ist Teil des SPRINT-Modellprojekts (SPRINT= Sprache und Integration) des Kultusministeriums, das Flüchtlingen im Alter von 16 bis 21 Jahren helfen soll, Sprachbarrieren schneller abzubauen und mit der Berufs- und Arbeitswelt vertraut zu werden. So haben die Schüler zusätzlich zum Deutschunterricht das Fach „Dinge des praktischen Lebens“, in dem sie z.B. lernen, Fahrpläne zu lesen. Zudem begleiten die Schüler die regulären Berufsvorbereitungsklassen in die Werkstätten und erhalten so die Möglichkeit, in verschiedene Berufssparten „hineinzuschnuppern“. Besonders stolz ist die Schulleiterin Johanna Eggeling auf das Unterrichtskonzept, das die Lehrer der BBS entwickelt haben. Die Flüchtlinge werden in drei Leistungsstufen (Alphabetisierung, erste Kenntnisse und Vorkenntnisse einer europäischen Sprache) unterrichtet. Das Konzept ist flexibel und in jeder Kursgröße anwendbar. „Unser Ziel ist es, den Schülern schnellstmöglich die Aufnahme in den regulären Schulunterricht zu ermöglichen“, so Eggeling. Zwei Schüler konnten schon erfolgreich wechseln.
• Um weitere SPRINT-Klassen einzurichten, sucht die BBS dringend Lehrer. Menschen mit Vorkenntnissen in der Flüchtlingsarbeit/Pädagogik oder langjähriger Berufspraxis können sich bewerben. Weitere Infos bei der BBS unter Tel. 04181 - 90940.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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