Bodo Tietz: Ein mutiger und weitsichtiger Macher

Bodo Tietz (2. v. re.) mit seiner Ehefrau Hilke sowie den Söhnen Andreas (li.) und Michael beim Richtfest für das Neubauprojekt "Ole Wisch" | Foto: archiv / os
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Buchholzer Unternehmer ("terra Spedition") feiert seinen 80. Geburtstag

os. Buchholz. "Geht nicht, gibt's nicht" - frei nach diesem Motto handelte Bodo Tietz stets. Am heutigen Mittwoch, 24. Oktober, feiert der Unternehmer, der 1978 in Buchholz die Spedition "terra" gegründet hatte, seinen 80. Geburtstag. Seinen Ehrentag begeht Tietz in kleinem Rahmen mit seiner Ehefrau Hilke sowie seinen Söhnen Andreas und Michael und deren Familien mit insgesamt fünf Enkelkindern. Eine große Feier mit rund 100 geladenen Gästen folgt einige Tage später.
Geboren und aufgewachsen in West-Berlin, lernte Bodo Tietz bereits in jungen Jahren die Kaufmannskunst kennen. Als Kind hatte er gemeinsam mit seiner Mutter einen Marktstand, an dem er erfolgreich Drogerieartikel anbot. Gesprächspartner erzählten im später: "Bodo, wärst du damals zehn Jahre älter gewesen, würde es heute Rossmann nicht geben. Oder 'Tietz' wäre dessen große Konkurrenz." So schreibt es Tietz in seinem Buch "I came by terra", in dem er vor zwei Jahren seine Lebenserinnerungen aufschrieb.
Am 1. April 1955 begann Bodo Tietz bei Schenker eine Ausbildung zum Speditionskaufmann. Von der Pike auf lernte er den Beruf kennen, "von der Sackkarre bis zum Smoking", wie Tietz später gerne sagte. Nach der Lehre arbeitete Tietz als Angestellter in verschiedenen Firmen, u.a. bei der Deutschen Shell AG. In dieser Zeit wurden auch die Söhne Andreas (Dezember 1970) und Michael (September 1973) geboren.
1978 entschloss sich Bodo Tietz, sich mit der Spedition "terra" in Buchholz selbstständig zu machen. Fast das gesamte Kapital steckte der Unternehmer in den Kauf eines Fernschreibers. Das sollte sich rentieren. Der erste Auftrag kam schnell herein, und der hatte es in sich. Ob die Spedition 15 Lkw nach Teheran/Iran transportieren könne. "Selbstverständlich", sagte Hilke Tietz am Telefon. Diese Strategie hätten ihre Eltern stets erfolgreich verfolgt, berichten Andreas und Michael Tietz: "Probleme werden erst erörtert, wenn der Hörer auf der Gabel liegt." Mut und fehlende Angst vor großen Entscheidungen hätten ihren Vater stets ausgezeichnet.
In den Folgejahren baute Bodo Tietz das Unternehmen mit viel Weitsicht aus. Mit dieser führte er die Spedition, die Nutzfahrzeuge aller Art an den Endkunden überführt, auch durch kritische Zeiten, z.B. als nach dem ersten Golfkrieg die Aufträge aus dem Nahen Osten dramatisch zurückgingen. "Unser Vater war immer ein Gestalter und Macher", sagen Michael und Andreas Tietz. Dabei spielte bei Bodo Tietz Vertrauen immer eine zentrale Rolle. Wer es hatte und rechtfertigte, konnte mit dem Unternehmer sehr gut zusammenarbeiten. Ein Missbrauch dieses Vertrauens führte häufig zum sofortigen Ende der Geschäftsbeziehung.
Vertrauen, das brachte Bodo Tietz zeitig auch seinen Söhnen entgegen. Er band sie in die Firma ein und übergab ihnen Stück für Stück mehr Verantwortung. Im Jahr 2003, mit dem Umzug von "terra" an seinen jetzigen Standort an der Bäckerstraße, zog sich Bodo Tietz aus dem Tagesgeschäft zurück. Bis zu seinem 70. Lebensjahr wurde er noch in die wichtigsten Entscheidungen eingebunden. Auch danach wurde es nicht langweilig: Bis heute führt Bodo Tietz erfolgreich die Geschäft der "Tietz Immobilien GbR".

Bodo Tietz (2. v. re.) mit seiner Ehefrau Hilke sowie den Söhnen Andreas (li.) und Michael beim Richtfest für das Neubauprojekt "Ole Wisch" | Foto: archiv / os
Bodo Tietz im Jahr 1949 | Foto: Tietz/privat