Kaputte Straßen: Warum wird nicht repariert?
Das Wetter ist schuld!
Zum Thema "Kaputte Straßen" erreichen uns weiter viele Beschwerden unserer Leser über riesige Schlaglöcher, zerbröselte Straßenränder, unpassierbare Wege. Das Wochenblatt fragte nach. Das sagen die für den Straßenzustand Verantwortlichen:
- Die Stadt Buchholz für städtische Buchholzer Straßen: Der städtische Baubetriebshof habe die Straßen ständig im Blick und führe Kontrollen und Instandsetzungsarbeiten durch, teilte Stadt-Pressesprecherin Jasmin Eisenhut mit. Im Winterhalbjahr mit andauernden Regenfällen, Schnee und Frost könne es naturgemäß verstärkt zu Schäden an Straßenoberflächen kommen, das sei landesweit der Fall. "Sobald Schadstellen festgestellt werden, ist es natürlich unser Anliegen, diese schnellstmöglich zu schließen", so Eisenhut. Aber: "Im Moment können wir dafür nur zu Reparaturasphalt greifen und notdürftig flicken, das tun wir überall dort, wo dringlicher Bedarf ist. Bei Frost, starkem Regen oder Schnee ist es schlichtweg einfach nicht möglich, fachgerechte Instandsetzungsarbeiten durchzuführen." Was bleibt? Auf besseres Wetter warten, damit alle kaputten Straßen wieder herstellt werden können.
- Die Gemeinde Seevetal für Gemeindestraßen: Andreas Schmidt von der Gemeinde Seevetal betont die besondere Wetterlage in diesem Winter. Extrem viel Wasser im Boden habe den Asphalt an besonders vielen Stellen geradezu weggesprengt. Die Gemeinde sei aber aktuell unterwegs, um besonders tiefe und gefährliche Schlaglöcher mit Kaltasphalt zu verfüllen, zum Beispiel in Ramelsloh. Doch der verbinde sich nicht gut mit dem vorhandenen Straßenbelag, hielte nur ein paar Wochen bis Monate. Eine Fachfirma, die die Straßen nachhaltig repariere, sei schon beauftragt. Sobald das Wetter trockener und dauerhaft zwischen fünf und zehn Grad warm sei, könne die loslegen. Zum speziellen Fall der Straße Neuenfelde zwischen Helmstorf und Klecken: Das Problem sei die Überlastung der schmalen Straße durch Umfahrungsverkehr wegen der Kreiselbaustelle im Kleckerwald. Kann man den Rand, statt ihn zu sperren, nicht mit Sand oder Kies kurzfristig auffüllen? Schmidt: "Das bringt nicht viel und hält nur ein paar Tage. Da müsste zunächst auch der Untergrund befestigt werden."
- Der Landkreis Harburg, für Kreisstraßen zuständig, hat ebenfalls festgestellt, dass es in diesem Jahr aufgrund des relativ starken Frostes und der zuvor starken Niederschläge zu besonders vielen Frostschäden gekommen sei. Immerhin Abschnitte von 22 Kreisstraßen stünden nach Aussagen von Kreissprecherin Katja Bendig auf dem Reparaturplan: die K5 in Lübberstedt, die K5 in Egestorf, die K9 in Ohlendorf, die K9/K10 an ihrer Kreuzung in Ramelsloh, die K10/K86 an der Autobahnauffahrt Maschen, die K12 von Eckel nach Nenndorf, die K12 in Klecken, die K16 in Hollenstedt, die K26 in Emsen, die K26/52-Kreuzung in Sieversen, die K27/28-Einmündung, die K28 von Holm nach Inzmühlen, die K34 in Meckelfeld, die K39 in Klecken, die K60 von Asendorf nach Dierkshausen, die K61 in Eckel, die K69 in Beckedorf, die K72 beim Bahnübergang, die K78 Höhe Golfplatz, die K79 in Fleestedt beim Busbahnhof, die K81 in Oldershausen, die K87 in Sangenstedt-Rottdorf - ordentlich zu tun für den Kreis. Auch er verfüllt deshalb die tiefsten Schlaglöcher zuerst. Der Rest soll "zeitnah nach Feststellung des Schadens" mit Kaltasphalt verschlossen werden.
- Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Lüneburg für Landesstraßen, hat nach Aussagen von Sprecherin Anica Ebeling die L 216 Ortsdurchfahrt Salzhausen, die L 217a, Kreisverkehr Hamburger Straße/ Hansestraße bis etwa Kreuzung Schweinemarkt in Winsen, die L 234 von Garstedt nach Salzhausen und die L 141 Ortsdurchfahrt Moisburg als besonders reparaturbedürftig identifiziert. Schlaglöcher würden durchaus zeitnah repariert. Umfangreichere Maßnahmen seien von den Haushaltsmitteln abhängig. Man sei aber aktuell im gesamten Bezirk im Einsatz, um Winterschäden zu beheben. Tiefgehende Schäden würden zuerst abgearbeitet. Schlaglöcher werden mit Kaltmischgut aufgefüllt, einer Kombination aus Asphalt und einem Bindemittel auf Bitumenbasis. Zusatzstoffe ermöglichen es, den Asphalt auch in kaltem Zustand einzubauen.
- Die Autobahn GmbH des Bundes für Autobahnen sieht die häufigen Frost-Tauwetter-Wechsel in den vergangenen Monaten als Ursache. Solche Schäden würden kurzfristig von der zuständigen Meisterei behoben. So sei es zum Beispiel im Falle eines großen Schlagloches auf der A39 kurz vor der Abfahrt Winsen-Ost, über das sich eine Leserin beim Wochenblatt beschwert hatte: "Der Asphaltschaden wurde bereits saniert." Was den kaputten A7-Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Ramelsloh und dem Horster Dreieck betrifft: Hier sei vorsorglich bereits im Dezember 2023 eine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet worden. Eine Notfallsanierung sei gerade an einzelnen Stellen erfolgt. Der offenporige Flüsterasphalt soll im zweiten Quartal 2024 saniert werden, weil trockenes, warmes Wetter Voraussetzungen dafür seien.
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