150 Jahre Eisenbahn in Buchholz
Der Wasserturm: Ein Relikt der Dampflok-Ära
Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten Dampflokomotiven das alltägliche Bild auf den Eisenbahnstrecken, auch in Buchholz. Diese Loks benötigten neben Kohle vor allem große Mengen Wasser, das meist auf einem mitgeführten Tender transportiert wurde. Um die Versorgung der Lokomotiven mit Wasser sicherzustellen, wurden entlang der Strecken verschiedene Wasserentnahmestellen eingerichtet.
Der Wasserturm in Buchholz
In Buchholz gab es mehrere Wasserkräne an den Bahnsteigen und im Bahnbetriebswerk, die von einem 1897 erbauten Wasserturm auf der nördlichen Bahnhofsseite gespeist wurden. Durch die erhöhte Speicherung der Wassermengen im Wasserturm war in den Rohrsystemen immer ein ausreichender und kräftiger Druck vorhanden, sodass die Befüllung der Tender zügig erfolgen konnte.
Nach 1925 beschaffte die Deutsche Reichsbahn zahlreiche neue Dampfloks, die sogenannten Einheitslokomotiven, welche größer, stärker und schneller waren und bis zu 38 m³ Wasser in ihren Tendern aufnehmen konnten. Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und die Befüllung der Loks weiter zu beschleunigen, wurde der Wasserturm in den 1930er Jahren erhöht, was den Druck im Rohrsystem verstärkte.
Das Ende der Dampflok-Ära
Mit der Elektrifizierung der Strecke von Bremen nach Hamburg 1968 wurden Dampflokomotiven zunehmend durch Elektro- und Dieselloks ersetzt, wodurch der Bedarf an Wasserentnahmestellen und somit auch der Wasserturm überflüssig wurden. Der Turm, der jahrzehntelang ein markantes Wahrzeichen von Buchholz gewesen war, wurde schließlich abgebaut.
Heute erinnern nur noch historische Berichte und Fotos an die Zeit, in der der Buchholzer Wasserturm eine zentrale Rolle im Eisenbahnbetrieb spielte.
Redakteur:Leonie Lange aus Buchholz |
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