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Lebensmittelautomaten
Die Alternative zum Kiosk im ländlichen Raum

Michael Junker nimmt letzte Einstellungen vor und überzeugt sich von der reibungslosen Funktion der Automaten | Foto: sra
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  • Michael Junker nimmt letzte Einstellungen vor und überzeugt sich von der reibungslosen Funktion der Automaten
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Gerade im ländlichen Raum fehlt es in den Abendstunden und am Wochenende an Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung.

Wer nicht ins Auto steigen möchte oder keins besitzt, muss sich vielerorts damit abfinden, für Besorgungen bis zum nächsten Tag zu warten. Das stellt in den meisten Fällen auch kein Problem dar, hin und wieder jedoch schon. Spontaner Besuch von Freunden, unterschätzter Hunger der Grillgäste oder auch eigene Hungergelüste können Gründe sein, um sich einen Kiosk vor der eigenen Tür zu wünschen.

Versorgungslücke decken

Um diese Versorgungslücke zu schließen, sieht man immer häufiger Lebensmittelautomaten, welche mit verschiedenem Angebot aufwarten. So jetzt auch in der Bremer Straße auf der Höhe zwischen den Straßen "Am Kattenberge" und dem "Kiefernweg" in Buchholz. Betreiber der neuen und privat initiierten Nachbarschaftsversorgung ist der Steinbecker Michael Junker.

Auf die Frage des WOCHENBLATT, wie der verheiratete Angestellte auf die Idee kam, neben seinem eigentlichen Beruf Automatenbetreiber zu werden, sagt Junker: "Meine Frau und ich wohnen jetzt seit sieben Jahren in Steinbeck und es kam schon häufig zu Situationen, in denen wir uns gewünscht hätten einen kleinen Lebensmittelladen oder Kiosk in der Nachbarschaft zu haben." Von Steinbeck aus schließt die am nächsten gelegene Tankstelle täglich um 21 Uhr. Darüber hinaus sei es zu den Tankstellen schon zu weit - auf jeden Fall mit dem Fahrrad. Auch Lieferdienste liefern in der Regel nicht nach 23 Uhr, da es sich im ländlichen Raum schlicht nicht lohnt. "Wir haben vorher einige Jahre in Hamburg gewohnt und waren es gerade zu Beginn gewohnt, rund um die Uhr Zugriff auf Grundnahrungsmittel zu haben", sagt der 35-Jährige. Ständige Verfügbarkeit heißt bei Weitem nicht, dass man das auch ständig in Anspruch nehmen müsse, doch wenn man etwas bräuchte, wäre die Möglichkeit dafür viel wert, ergänzt der frische Unternehmer.

Geschäftssinn und Anspruch

Vor einigen Monaten klingelte es bei den jungen Leuten. Ein Mann fragte, ob er auf Junkers Grundstück einen Lebensmittelautomaten aufstellen dürfe - für einen gewissen Obolus im Monat. Junker verneinte dies, erachtete die Idee in den folgenden Tagen allerdings als immer sinnvoller.

"So kam ich auf die konkrete Idee, an dieser Stelle die Automaten aufzustellen. Hätte ich sie nicht aufgestellt, hätte es wohl sehr bald jemand anderes ganz in der Nähe getan. So kann ich wenigstens Einfluss auf den Inhalt nehmen", so der ehemalige Bundeswehrsoldat. Er probiere aktuell sehr viele Produkte aus. Ein Problem sei die Haltbarkeit der frischen Artikel. Es sollen noch mehr Produkte wie Milch, Wurst, Käse hinzukommen. Dafür müsse der Automat aber etwas bekannter werden, "da die Sachen sonst alle verderben", sagt Junker, "und das ist weder rechnerisch noch nachhaltig der Anspruch, den ich habe".

Preislich positioniert der Nachbarschafts-Versorger sich zwischen dem Supermarkt und der Tankstelle. Ebenfalls bald folgen soll ein QR-Code, über den man nach dem Scannen Produktwünsche an den Betreiber richten kann. „Ich werde die Produktpalette stets im Blick behalten und versuchen, sie an die Wünsche der Nachbarschaft anzupassen. Auch werden von Zeit zu Zeit zwei, drei neue Produkte im Automaten sein. Es lohnt sich also, immer mal wieder vorbeizuschauen", sagt Junker in freudiger Erwartung, etwas Gutes für die Umgebung zu tun.

Redakteur:

Sven Rathert aus Seevetal

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