Landkreis Harburg
Die Impftermin-Vergabe wird zum Krimi
bim. Buchholz/Winsen. Einen Impftermin zu bekommen, ist vorerst fast wie ein Sechser im Lotto. Einer der ersten Glücklichen, die kommende Woche im Impfzentrum in Winsen geimpft werden, ist Helmut Westphal aus Buchholz. Der 82-Jährige rief am Tag der Freischaltung der Landes-Impfhotline am 28. Januar um 7.59 Uhr an und versuchte gleichzeitig, über die Online-Plattform einen Termin zu bekommen.
Von der Stadt hatte er zuvor einen Brief erhalten mit der Information, dass er zu den aktuell Impfberechtigten gehört, wie er Impfhotline und -plattform erreicht und wie er sich bei Bedarf zum Impfzentrum befördern lassen kann. Letzteres muss der umtriebige, sportliche Senior nicht in Anspruch nehmen.
Wie er zum ersehnten Impftermin kam, hört sich an wie ein Krimi. Wie unzählige andere Senioren, die die Impfhotline anwählten - allein in der ersten Stunde waren es rund 700.000 -, hörte Helmut Westphal zunächst: "Kein Anschluss unter dieser Nummer." "Parallel ging ich auf das Onlineportal. Da war das Impfzentrum Buchholz aber nicht ansteuerbar, deshalb nahm ich Winsen", erzählt Helmut Westphal. "Außerdem habe ich am Telefon immer wieder auf Wahlwiederholung gedrückt."
Danach habe es vier verschiedene Band-Ansagen gegeben: Der Teilnehmer ist besetzt; die gewählte Nummer ist zurzeit nicht erreichbar; rufen Sie später wieder an und: Die gewählte Nummer ist ungültig.
Doch Helmut Westphal ließ sich nicht beirren. "Ab 10 Uhr war das normale Besetztzeichen zu hören, um 10.45 Uhr kam ich plötzlich bis 10.52 Uhr in eine Warteschleife. Dann wurde gesagt, dass ich zum nächsten freien Platz weitergeleitet werde. Und um 10.58 Uhr hatte ich einen sehr netten Gesprächspartner in der Leitung", berichtet der 82-Jährige. Er bekam seinen persönlichen Code für die Impfberechtigung genannt und tags darauf mit der Post die Impftermin-Bestätigung und alle Informationen samt Anfahrtsskizze zum Impfzentrum.
"Ich bin super glücklich, dass ich einen Termin bekommen habe", sagt Helmut Westphal und strahlt. Sein Beispiel macht Mut. Es zeigt, dass es mit dem Impfen nun - wenn auch zunächst langsam - vorangeht. Und nachdem weitere Unternehmen angekündigt haben, in die Produktion einzusteigen, gibt es Hoffnung, dass bald mehr Impfstoff zur Verfügung steht.
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